Es sind bange Momente, die sich am Mittwoch kurz nach 12.30 Uhr auf einem öffentlichen Parkplatz nahe der Aare in Grenchen SO abspielen. Aus einem abgestellten Wohnmobil steigt Rauch auf. Kurz darauf schiessen Flammen in den Himmel. Ein Reifen platzt. Passanten bringen sich in Sicherheit. Jeder weiss: Es ist eine gefährliche Situation. Vor allem, weil Gas im Spiel sein könnte.
Polizei und Feuerwehr sind schnell da. Doch das Wohnmobil steht bereits in Vollbrand – und brennt trotz raschem Löscheinsatz aus. Auch ein daneben parkiertes Auto erleidet einen Totalschaden. Geschätzter Schaden laut Polizei: Mehrere 10'000 Franken. Zum Glück wird niemand verletzt.
«Wir sind immer noch schockiert»
Wem gehört der Hymer B 504? Blick findet die Besitzer. «Ja, das war mal unser Camper», bestätigen Norma (77) und Guido Klingler (78) aus Wittenbach SG. «Wir sind immer noch schockiert. Und es tut natürlich schon weh, dass er jetzt völlig kaputt ist.»
Das Wohnmobil besitzen der ehemalige Werkstattchef und die Ex-Teilzeitkauffrau seit 2006. «Es war damals neu und hat fast 100'000 Franken gekostet», sagt Guido Klingler. Seither hätten sie 94'000 km zurückgelegt. «Wir sind viel unterwegs. Seit Freitag machten wir eine Tour durch die Schweiz.»
Ehepaar war beim Mittagessen in Biel
Am Mittwoch kommen sie in Grenchen an und stellen das Wohnmobil ab. «Es war zirka 10 Uhr», so Klingler. «Wir sind dann mit dem Schiff nach Biel gefahren und haben dort etwas gegessen.» Am Nachmittag seien sie mit dem Zug zurück nach Grenchen gefahren und zum Parkplatz gelaufen.
«Wir konnten es nicht fassen, als wir die Polizei und unser zerstörtes Wohnmobil sahen», sagt Klingler. Sie hätten nie Schmuck oder Geld darin zurückgelassen. Aber: «Es waren noch ein Hörgerät im Wert von 3000 Franken und zwei Elektro-Velos drin. Doch davon ist nichts mehr zu gebrauchen.» Er habe nur noch das vordere Wechselkennzeichen mitnehmen können. Und: «Zwei Gasflaschen könnten noch brauchbar sein.» Warum es brannte, wisse er nicht. Er habe zum Glück eine Versicherung.
«Fahrlässigkeit oder Vorsatzhandlung ausgeschlossen»
Derweil steht die Brandursache fest. «Abklärungen des Brandermittlungsdienstes haben ergeben, dass der Brand auf einen technischen Defekt in den elektrischen Installationen zurückzuführen ist», sagt Bruno Gribi von der Kantonspolizei Solothurn auf Nachfrage. Und: «Eine Fahrlässigkeit oder eine Vorsatzhandlung kann ausgeschlossen werden.»
Nebst dem Schaden wurmt die Klinglers jetzt nur noch, dass sie im September mit ihrem Camper nach Sardinien fahren wollten. «Jetzt müssen wir die Fähre stornieren.» Doch ihr Lachen haben sie trotz allem nicht verloren. «Wir werden weiter auf Reisen gehen.»