«Wenn man da zu schnell draufbrettert, gibts wahrscheinlich Probleme»
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LKW-Chauffeur Vassili Z.*:«Wenn man da zu schnell draufbrettert, gibts wahrscheinlich Probleme»

Von wegen geniale Erfindung – sie funktioniert überhaupt nicht wie geplant
Astra-Bridge droht 20-Millionen-Flop zu werden

Ungenügende Tests und zu wenig Platz zum Arbeiten. Die «Astra-Bridge» funktioniert überhaupt nicht so wie geplant. Dabei sollte die einmalige Erfindung doch die Lösung für Schweizer Strassen werden.
Publiziert: 24.08.2022 um 22:02 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2022 um 11:57 Uhr
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So hat sich das Astra die neue Baustellenbrücke vorgestellt.
Foto: keystone-sda.ch

Die neue «Astra-Bridge» ist offenbar ein teurer Reinfall. Fehlerhafte und ungenügende Tests sowie zu wenig Platz beim Arbeiten sorgen beim Millionen-Projekt des Bundesamts für Strassen (Astra) für ein vorzeitiges Ende. Das berichtet der «K-Tipp» in seiner neusten Ausgabe.

Die provisorische Baustellen-Brücke wurde offenbar gar nicht richtig getestet. Die Tests hätten «nur mit Autos und einem Car» stattgefunden, berichtet das Konsumentenmagazin. Lastwagen rollten bei den Tests nie über die Brücke – ein fataler Fehler.

Autos setzten teilweise auf

Als die Brücke im April auf der A1 bei Luterbach SO das erste Mal aufgebaut wurde, war schnell klar: Sie funktioniert nicht wie geplant – vor allem wegen der Lastwagen.

LKW-Chauffeure hatten beim Befahren der Brücke ihre Mühe, und so kam es vor allem im Berufsverkehr am Morgen zu Rückstaus. Die Neigung der Rampen von je 6,1 Prozent stellte die Lastwagenfahrerinnen und -fahrer vor Probleme. Tiefergelegte Autos setzten teilweise sogar mit dem Unterboden auf.

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Nach zwei Monaten war deshalb Schluss. Vier Monate früher als geplant brach das Astra die Brücke wieder ab. Das Bundesamt teilte mit, die Neigungen der Rampen verbessern zu wollen. Nun sollen laut dem «K-Tipp» aber auch erstmals «vertiefte Fahrtests insbesondere mit Lastwagen mit verschiedenen Ladungen durchgeführt werden».

Arbeiten unter Brücke funktionieren nicht wie geplant

Eigentlich sollte der Verkehr während Bauarbeiten auf der Autobahn über die 236 Meter lange Brücke mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h weiterrollen können. Darunter wird auf einer Länge von hundert Metern der Belag saniert. Wenn die Sanierungsarbeiten unter der Brücke beendet sind, fährt die aus verschiedenen Modulen bestehende Brücke per GPS ferngesteuert 100 Meter weiter für den nächsten Abschnitt. Eigentlich eine gute Sache.

Nur: Auch die Arbeiten unter der Brücke funktionieren nicht so, wie sie sollten. Denn die Brücke ist nur drei Meter hoch – zu wenig für viele Baumaschinen. Die Sanierungsarbeiten würden deshalb «länger dauern» und seien auch «etwas teurer», gibt das Astra zu. Auch mehrere Bauunternehmen sagen gegenüber dem «K-Tipp», unter der Brücke fehle der Platz für ein effizientes Arbeiten.

Weil zudem die Bauabschnitte deutlich kürzer sind als auf einer normalen Baustelle, entstehen auf der Strasse bis zu zehnmal so viele Querfugen wie normal. Jede Querfuge stellt eine Schwachstelle dar – und «ein gewisses Risiko der Schwächung», gibt das Bundesamt zu.

Die Brücke weist also zahlreiche Nachteile auf. Ob sie jemals wieder zum Einsatz kommen wird, ist völlig offen. Nur wenn sie die neuen Fahr- und Eignungstests besteht, soll sie ab nächstem Frühling wieder zum Einsatz kommen. Ansonsten droht ein 20-Millionen-Flop. (zis)

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