Vier gegen einen – Daniel W. (56) am Bahnhof Süd in Grenchen SO übel verprügelt
«Sie haben wortlos dreingeschlagen»

Brutaler Angriff am Bahnhof Grenchen SO: Vier Unbekannte verprügeln einen 56-jährigen Fussgänger. Das Opfer erlitt eine gebrochene Nase und geschwollene Augen. Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls. Nun spricht das Opfer mit Blick.
Publiziert: 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 17:18 Uhr
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Daniel W. (56) wurde am Bahnhof Süd in Grenchen SO übel verprügelt. Vier Männer werden nun gesucht.
Foto: Ralph Donghi

Auf einen Blick

  • Fussgänger in Grenchen SO von vier Männern angegriffen und verletzt
  • Opfer Daniel W. (56) erlitt gebrochene Nase und geschwollene Augen
  • Täter trugen schwarze Jacken und konnten unerkannt entkommen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ralph DonghiReporter News

Ein Fussgänger wurde laut der Kantonspolizei Solothurn am Mittwoch, etwa 21.30 Uhr, am Bahnhof Süd in Grenchen SO «durch vier derzeit unbekannte Männer tätlich angegangen und verletzt».

Blick fand das Prügelopfer Daniel W.* (56), das in der Region wohnt. Seine Augen sind auch zwei Tage nach der Attacke noch dick angeschwollen. «Und meine Nase ist gebrochen», sagt der gelernte Schlosser. Besonders fies: «Sie haben wortlos dreingeschlagen.»

Auf Platz vor dem Bahnhof passiert

Passiert ist der Vorfall auf der kleinen Strasse zwischen dem Bahnhof und dem Kunsthaus. «Ich war mit meinem Hund unterwegs und wollte eigentlich noch ins Migros», erinnert sich Daniel W. Doch dazu kommt es nicht. «Ich habe beim Bahnhof Kollegen getroffen und, weil sie Feierabend hatten, mit ihnen ein Bier getrunken.»

Daniel W. gibt zu, dass er später «0,39 Promille» intus hatte. «Es kamen noch andere Leute dazu. Dann redet man, und die Zeit geht schnell vorbei», sagt er.

Hund wurde aufgeschreckt

Dann passiert es. Der Hund von Daniel W. wird durch Lärm aufgeschreckt. «Er ist sehr scheu, er stammt aus Rumänien», erzählt er. Und: «Ich habe ihn grundsätzlich nicht an der Leine, weil er gut folgt. Ich kann mit ihm locker durch Grenchen laufen.»

Aber: Wegen des Lärms sei sein Hund beim Avec über die Strasse, auf der man lediglich 20 km/h schnell fahren darf, auf die andere Seite zum Kunsthaus gelaufen. «Ich rief nach dem Hund, und er kam gleich wieder zurück», sagt Daniel W.

Vier junge Männer werden gesucht

Nur: «Da kam auch schon eine Gruppe von vier jungen Männern. Einer von ihnen ging auf meinen Hund zu, fuchtelte mit beiden Händen vor ihm und fauchte ihn an.»

Daniel W. sagt weiter, er sei zu dem jungen Mann hin und habe ihm eigentlich nur sagen wollen, dass er den Hund in Ruhe lassen solle. «Dabei habe ich ihn nur leicht an der Schulter angefasst, nicht fest», sagt der 56-Jährige. «Da hat es auch schon geknallt!» Aber nicht der Mann vor ihm schlägt W. zuerst, sondern ein anderes Mitglied der Gruppe. «Es kamen noch weitere dazu – und es hat weiter gerebelt!»

Daniel W. war «voller Blut»

Er selber habe sich nicht wehren können, auch nicht zurückschlagen, sagt Daniel W. weiter. Wer genau ihn schlägt – unklar. W. sagt weiter: «Ich weiss nur noch, dass ich nach der Attacke wieder aufgestanden bin. Ob ich ohnmächtig war, weiss ich nicht mehr. Wenn, dann nur kurz.» Er sei voller Blut und die Täterschaft sei weg gewesen.

Daniel W. kommt zur Untersuchung ins Spital. «Um 3.30 Uhr fuhr mich die Polizei nach Hause», sagt er. Zwei Tage später wisse er immer noch nicht, ob alle vier Männer dreingeschlagen hätten. «Ich kenne sie nicht. Aber einer ihrer Kollegen soll oft am Bahnhof Süd sein.» Die Polizei werde diesen Mann sicher finden – «und dann die Täter», hofft der Verprügelte.

Die Kapo Solothurn schrieb am Donnerstag: «Die vier Männer, die alle eine schwarze Jacke trugen, konnten nach dem Vorfall unerkannt entkommen.» Und: Es werden Zeugen gesucht. Auf Nachfrage von Blick heisst es: «Die Ermittlungen zur Täterschaft sind nach wie vor im Gang.»

* Name bekannt

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