Am Donnerstag, um 1.45 Uhr, wurde erneut ein Neugeborenes ins Babyfenster am Kantonsspital Olten SO gelegt. Das kleine Mädchen war kurz zuvor zur Welt gekommen und ist vollkommen gesund. Es blieb vorläufig für weitere medizinische Abklärungen im Spital, bis es vorübergehend zu Pflegeeltern kommt.
Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Olten-Gösgen wurde informiert. Alle am Babyfenster beteiligten Institutionen legen grossen Wert darauf, dass die Privatsphäre des Babys und der Mutter gewahrt bleibt.
Dieses Oltener Baby ist das 30., welches je in ein Schweizer Babyfenster gelegt worden ist. Dominik Müggler, der Initiator der Schweizer Babyfenster, sagt dazu: «Damit setzt sich der Trend fort, dass immer mehr Babys in der Schweiz eher in ein Babyfenster gelegt als ausgesetzt oder gar getötet werden. Folglich erfüllen Babyfenster ihren Zweck.»
Sechs Eltern wollten Kind aus Babyfenster zurück
Rund die Hälfte der Mütter melden sich nach der Abgabe des Babys, einerseits um sich zu erkundigen, wie es dem Baby geht, andererseits um ihm Angaben zur Identität der Eltern zu hinterlassen. Sechs von 30 Eltern verlangten das Baby zurück und haben es auch zurückerhalten.
Babyfenster sind eine Zusammenarbeit zwischen drei Institutionen, der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind (SHMK), eines bestens qualifizierten Spitals und der jeweils lokalen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde. Die Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind bietet der Mutter des Kindes konkrete und unentgeltliche materielle und finanzielle Hilfe an.