Keine Hinweise auf rituelle Vergewaltigungen und Tötungen
Verfahren gegen Vater im Fall «Nathalie» eingestellt

Die Vorwürfe waren schlimm – und wie. Der Vater der kleinen Nathalie soll die Achtjährige gefesselt und vergewaltigt haben. Daraufhin schaltete sich die Solothurner Staatsanwaltschaft ein. Mit dem Ergebnis: Nichts davon ist wahr.
Publiziert: 19.05.2022 um 12:02 Uhr
Hier wurde das Mädchen behandelt: Die Baselbieter Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP).
Foto: Google Streeetview

Die Solothurner Staatsanwaltschaft hat das Strafverfahren gegen einen Vater, der sein Kind mehrfach sexuell missbraucht haben soll, eingestellt. Ein anfänglicher Tatverdacht habe sich in keiner Weise erhärtet, teilte sie am Donnerstag mit.

Auch hätten die Ermittlungen wegen angeblichen rituellen Vergewaltigungen und Tötungen keine Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten gegeben.

Der «Fall Nathalie» hatte vor rund zwei Jahren für Schlagzeilen gesorgt. Mehrere Medien berichteten damals, dass das Kind aus Dornach SO gemäss eigenen Aussagen von seinem Vater rituell sexuell missbraucht worden sei und die Behörden nicht ausreichend gehandelt hätten.

«Schwert ins Schnäbi innestecke»

Das Mädchen hatte ihrer Ärztin in der Baselbieter Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) von satanistischen Ritualen, von schmerzhaften sexuellen Übergriffen durch ihren Vater erzählt. So schildert sie in einer Therapie-Sitzung am 22. April: «Papa sagte mir, er will mich beim nächsten Besuch festbinden, mit dem Schwert umbringen und das Schnäbi innestecke».

Die Mutter des Kindes hatte ihren Ex-Mann im Dezember 2019 bei der Solothurner Kantonspolizei angezeigt.

Die Mutter hatte auch Anzeige gegen zwei Mitarbeiterinnen der Sozialregion wegen Amtsmissbrauchs und Begünstigung erstattet. Die Solothurner Staatsanwaltschaft kommt zum Schluss, dass die Tatbestände «eindeutig nicht erfüllt» seien. (SDA)

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