Das Gewölbe des Tunnels müsse daher in kurzen Abschnitten von einem bis zwei Metern bearbeitet werden, teilte die BLS am Montag mit. Die kurzen Abschnitte müssten jeweils sofort mit Spritzbeton gesichert werden.
So werde verhindert, dass kein zusätzliches Gestein ausbreche. Auch werde die Sicherheit der Bauarbeiter gewährleistet. Ursprünglich seien Abschläge von vier bis fünf Metern geplant gewesen.
Wegen des komplizierten Vorgehens dauere die Sanierung des Tunnelgewölbes drei Monate länger geplant. Die Sanierungsarbeiten starteten Anfang März.
Ob die geologischen Verhältnisse zusätzlich die Arbeiten an der Tunnelsohle verlängern, lässt nach Angaben der BLS noch nicht abschliessend beurteilen.
Diese Arbeiten seien noch zu wenig weit fortgeschritten. Das Transportunternehmen geht davon aus, dass die Bahnstrecke Solothurn–Moutier frühestens Ende März 2026 wieder eröffnet wird.
Die BLS hat nach eigenen Angaben die komplexen geologischen Verhältnisse im Tunnel und die damit verbundenen Risiken gekannt. Die geologischen Risiken seien im Projekt einkalkuliert. Daher stiegen die budgetierten Kosten wegen der längeren Bauzeit nicht.
Die BLS investiert laut früheren Angaben rund 150 Millionen Franken in die Sanierung des Weissensteintunnels. Der Zustand des einspurigen Bahntunnels ist schlecht. Das Gewölbe, die Tunnelsohle und die Entwässerung sind teilweise beschädigt. Nach der Sanierung soll der Tunnel für weitere 25 Jahre genutzt werden.
Bereits in der Vergangenheit kam es beim Projekt zu Verzögerungen. Eigentlich hätte die Tunnelsanierung schon vor einigen Jahren beginnen sollen. Ein Rechtsstreit führte jedoch zu Verzögerungen. Im Mai 2023 wurde bekannt, dass das Bundesgericht in Lausanne zwei Beschwerden des Zürcher Baukonzerns Implenia abwies.
Damit wurde ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 2021 bestätigt, das die Vergabe an ein Konsortium um die österreichische Porr-Gruppe und die Aargauer Tunnelsanierungsfirma Fretus guthiess.