Foto: Peter Gerber

Solidarität für Grenchner Jungbürger Elias Meier (23)
Zahnarzt übernimmt Sponsoring für Turnverein

Die Grenchner Stadtwerke gehen rabiat gegen den unliebsamen Kritiker Elias Meier (23) vor. So streichen sie das Sponsoring des Turnvereins, weil Meier Teil der Geschäftsleitung ist. Jetzt springt aber ein Zahnarzt ein – aus Solidarität zu Meier.
Publiziert: 04.03.2019 um 13:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2019 um 13:51 Uhr
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In Grenchen streichen die Stadtwerke einem Turnverein das Geld, weil in ihren Reihen mit Elias Meier (23) ein junger Kritiker ist.
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Flavio Razzino

Der politisch interessierte Jungbürger Elias Meier (23) kritisierte mehrfach die Organisationsform der Grenchner Stadtwerke SWG. Und diese reagieren rabiat: So streichen sie dem Turnverein Grenchnen, in welchem Meier aktiv ist, kurzerhand alle Sponsoring-Gelder. «Die SWG will meine Turnfreunde gegen mich aufbringen und mich zwingen, mein Amt niederzulegen. Alles nur, weil ich mich getraut habe, die Stadtwerke öffentlich zu kritisieren», sagt Meier zu BLICK.

SWG-Chef Per Just (55) gibt im BLICK zwar zu, dass dieser Schritt nichts mit dem Turnverein selber zu tun habe – «aber wir mussten ein Zeichen setzen!» Zudem hetzt er Meier auch noch die Staatsanwaltschaft an den Hals. Meiers Kritik empfindet Just nämlich als üble Nachrede, Beschimpfung und Verleumdung. Ende März muss Meier sich nun in einer Vergleichsverhandlung verteidigen. (BLICK berichtete)

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In Grenchen streichen die Stadtwerke einem Turnverein das Geld, weil in ihren Reihen mit Elias Meier (23) ein junger Kritiker ist.
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Zahnarzt übernimmt gestrichenes Sponsoring

In Grenchen erfährt Meier indes viel Solidarität. Besonders Zahnarzt Dominik Aerni (47) sticht hervor. So springt er nun mit seiner Zahnarztpraxis DentBlanche kurzerhand für die Stadtwerke ein – und übernimmt dessen gestrichenen Sponsoring-Gelder. Mehrere Tausend Franken. «Es darf nicht sein, dass Elias Meier wegen seiner berechtigten Fragen an ein städtisches Unternehmen so unter Druck gerät», sagt er. Mit dem Sponsoring-Beitrag an den Turnverein möchte er ihm den Rücken stärken.

«Wenig Demokratieverständnis»

Für Stadtwerke-Chef Just hat der Grenchner Zahnarzt indes nur Kritik übrig: «Solche Vorschlaghammer-Methoden lassen auf ganz wenig Demokratieverständnis schliessen und darauf, dass Per Just die Gegenargumente ausgegangen sind. Würde mich nicht überraschen, wenn er als Nächstes seine Kritiker zum Verstummen bringen möchte, indem er ihnen den Strom oder das Wasser abstellt», sagt er.

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