Als Dorli K.* (69) im BLICK das Gesicht vom Porno-Willi sieht, verschlägt es ihr den Atem. «Mir gefror das Blut. Die Angst kam wieder hoch, wie damals, als ich ihn als Kind auf dem Schulweg gesehen habe», sagt die Rentnerin. «Er sass jeweils auf seinem Mofa da, und starrte uns an. Ein paar Mal ist er uns hinterher gerannt.»
Dorli K. war damals 12 Jahre alt, Wilhelm B.* war schon 14. «Er hatte schon damals diesen komischen starren Blick und reagierte unberechenbar.»
Auf der Strasse verstreut er Nägel
Die Geschichte wiederholt sich. «Wir haben Angst vor ihm. Man weiss nie, was er wieder macht. Manchmal schreit er uns nur vom Balkon hinterher. Er ist uns aber auch schon hinterher gerannt», sagen Schulkinder, die jetzt am Haus vom alten Wilhelm vorbei müssen.
In schlechter Erinnerung haben ihn auch mehrere Autofahrer und Motorradbesitzer. Wiederholt hat er auf der Mahrenstrasse vor seinem Balkon Schrauben und Nägel gestreut. Ein Autofahrer hat sich wegen Porno-Willi gleich zwei Mal einen Platten eingefangen. «Nachdem ich ihn zwei Mal angezeigt hatte, hörte er auf damit», sagt der Autobesitzer aus dem Dorf.
«Er bestellte mir einen Vibrator»
Porno-Willi kam nicht nur zu seinem Übernamen weil er Pornos auf die Hausfassade vis-à-vis projiziert hatte. Er belästigte auch Frauen in der Nachbarschaft auf üble Art und Weise. «Er bestellte mir mehrmals unter meinem Namen einen Vibrator», sagt eine einstige Nachbarin von Wilhelm. «Er fand das furchtbar lustig. Ich weiss, er hat das auch bei anderen Frauen gemacht.»
Bis zu seiner Frühpensionierung hat Wilhelm B. 40 Jahre für den gleichen Metallverarbeiter im Ort gearbeitet. Danach bezog er noch mehrere Jahre IV. Mittlerweile hat er einen Beistand.
Alle Lostorfer sind sich einig: Der Mann gehört in ein Altersheim mit Betreuung. Am besten noch bevor er etwas richtig Schlimmes anstellt.