Das Warten hat ein Ende! Endlich darf ein Teil der Gewerbler wieder öffnen. «Fast sechs Wochen geschlossen, das ist genug», sagt Corine Hunziker (33), Inhaberin des Coiffeur-Geschäfts Rocking Hair in Kölliken AG. «Es ist schön, dass wir wieder starten können.»
Es liegt eine harte Zeit hinter ihr. «Wir mussten damals vielen Kunden absagen», so Hunziker. Die Schwierigkeit: «Wir wussten nicht, wie lange es dauert!»
Sie habe für ihre Angestellte Kurzarbeit und für sich selbst Erwerbsersatzentschädigung beantragt, aber: «Wir hatten Umsatzeinbussen. Zwischen 10 000 bis 20 000 Franken», sagt Hunziker. Doch jetzt geht es wieder los, stolz sagt sie: «Wir sind bis Ende Mai ausgebucht!»
Schutzmasken und Schutzmänteli
Einfacher wird ihre Arbeit wegen den Hygiene-Auflagen aber nicht. Ihre Kunden werden einzeln ins Geschäft geholt, das mittlerweile in zwei Bereiche unterteilt und abgesperrt ist. «Die Kunden und wir werden Schutzmasken und Schutzmänteli tragen.»
Für das Rasieren werde sie gar eine Plexiglasmaske tragen müssen. «Das ist unangenehm», sagt Hunziker. Zudem werde alles nach jedem Kunden desinfiziert. «Wir brauchen nun viel mehr Zeit.» Sie glaubt, dass es eine Woche geht, bis man sich an die Umstände gewöhnt habe. Hat sie in der Krise niemandem privat die Haare geschnitten? «Nein, nicht mal meinen Eltern.»
«Gesundheit war mir wichtiger»
Ebenfalls keine Kunden bedient hat Maria Sbordone (37). «Es gab viele, die es privat probiert haben», so die Inhaberin von Nailtrends in Schöftland AG. Für sie keine Option: «Meine Gesundheit war mir wichtiger.»
Sbordone hat in der Krise «ein paar Tausend Franken» Umsatz verloren, aber: «Wir durften einen Notkredit beantragen. Und die SVA hat uns mit 80 Prozent entschädigt.»
Jetzt freut sie sich auf den Re-Start: «Ich vermisse meine Frauen.» Auch sie ist den ganzen Mai ausgebucht – aber auch sie muss sich an Auflagen halten: «Wir haben schon vorher nur mit Mundschutz und Handschuhen gearbeitet. Jetzt müssen halt auch meine Kundinnen einen Mundschutz tragen.»
Handschuhe für Autowaschstrassen-Kunden
Masken tragen müssen die Kunden der BP-Autowaschstrasse in Oftringen AG nicht, die mit ihren Autos wieder in die Anlage fahren dürfen. Doch Lehrtochter Tatjana Strbac (22) sagt: «Wir geben jedem Handschuhe mit.»
Danach müssen die Lenker in ihren Wagen warten. «Plakate geben den Abstand von zwei Metern an.» Bei der Waschstrasse selbst darf immer nur eine Person sein. «Es werden viele Firmenwagen kommen, da wir eine XL-Waschanlage haben», freut sich Tatjana Strbac. So oder so: «Wir sind parat!»
Blick TV und Blick.ch berichten am Montag ab 6 Uhr früh über die Wiedereröffnungen. Unsere Teams sind live vor Ort und sprechen mit den glücklichen Gewerblern und der wartenden Kundschaft.