In den letzten Tagen hat in der Region Olten SO eine traurige Nachricht die Runde gemacht: Marion B.* (†28) ist tot. Viele kannten die junge, sympathische Blondine.
Wie BLICK-Recherchen zeigen, starb die ehemalige Tankstellenshop-Angestellte letzten Sonntag in einem Spital. Dies, nachdem Angestellte des Untersuchungsgefängnisses in Solothurn am Abend die Ambulanz gerufen hatten – wegen eines nicht näher definierten medizinischen Problems der Insassin.
Marion B. starb später im Spital
Marion B. sass in U-Haft. Nach einer Erstbehandlung vor Ort wurde sie ins Spital überführt, wo sie am späteren Abend starb. «Ich kann nicht fassen, dass sie tot ist. Mir fällt gleich das Herz runter», sagt Chanjam Studer (44), Wirtin des Restaurants Thai Chienmark in Schönenwerd SO, als sie vom Tod erfährt. Sie kannte Marion B. gut, die mal über ihrer Beiz im obersten Stock gewohnt hatte.
«Marion kam vor etwa zwei Jahren aus Deutschland hierher und kam oft bei mir essen», erzählt Studer. «Sie war einmal verheiratet. Doch das hielt nicht. Danach hatte sie einen Freund.» Aber auch mit dem habe es nicht so richtig geklappt. «Marion hatte es nicht leicht im Leben», so Studer weiter. Einer ihrer Männer soll gar mal in Deutschland im Knast gesessen haben.
Sie brach mal bei der Arbeit zusammen
Offenbar soll Marion B. manchmal auch zu viel getrunken haben. Das bestätigen Ex-Arbeitskollegen der Toten. Die Ambulanz habe einmal kommen müssen, weil sie bei der Arbeit zusammengebrochen war.
Brach Marion B. auch in der U-Haft zusammen? Die Kantonspolizei Solothurn gab sich zwei Tage nach dem Vorfall in einer Pressemitteilung zurückhaltend zum «medizinischen Problem» und schrieb: «Zur Klärung der Todesursache wurde eine Untersuchung eingeleitet.»
Wurde sie richtig betreut?
Das Resultat dürfte nicht nur Marion B.s Angehörige in Deutschland interessieren, sondern auch ihren letzten Freund. Er wurde am Sonntagabend in Begleitung der Polizei in Wangen bei Olten SO gesehen. Auch dort soll Marion B. nach dem Wegzug von Schönenwerd ab und zu gewohnt haben.
Warum Marion B. in U-Haft sass, das wollte die Solothurner Staatsanwaltschaft gestern gegenüber BLICK nicht sagen. Auch nicht, ob nach bisherigen Erkenntnissen allfällige Fehler bei der Betreuung oder den Haftbedingungen der 28-Jährigen gemacht wurden.
Sie kam am Tag ihres Todes ins Gefängnis
«Die genauen Umstände rund um das Versterben der Frau sind Gegenstand der laufenden Untersuchungen», sagt Cony Zubler von der Staatsanwaltschaft. Sie gibt lediglich preis, dass die Frau am Tag ihres Todes in das Gefängnis gebracht worden sei.
Und, so Zubler weiter: «Zur Klärung der Todesursache hat die Staatsanwaltschaft ein rechtsmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben, diese Ergebnisse gilt es nun abzuwarten.»
* Name der Red. bekannt