Sie enterten das AKW Beznau
66 Strafbefehle gegen Greenpeace-Aktivisten

Weil sie im Frühling vor einem Jahr das Kernkraftwerk Beznau in Beschlag genommen haben, wurden Dutzende Greenpeace-Aktivisten zu Geldstrafen und Bussen verurteilt.
Publiziert: 14.07.2015 um 10:09 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:44 Uhr
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Mehrere Aktivisten der Umweltorganisationen Greenpeace sind heute Morgen auf das Gelände des Atomkraftwerkes Beznau in Döttingen AG eingedrungen.
Foto: Greenpeace

In einer koordinierten Aktion stürmen am Morgen des 5. März 2014 Greenpeace-Aktivisten das Areal des Kernkraftwerks Beznau in Döttingen AG. Mit Leitern klettern sie kurz vor 7 Uhr über den Absperrzaun. Einige besteigen das Gebäude des Reaktors 2. Am Sicherheitsgebäude und am Portalkran hängen sie gelbe Transparente mit der Aufschrift «The End» auf.

Einer der Aktivisten war der Zürcher Marco Weber. Er hatte 2013 versucht, eine Ölplattform des russischen Energiekonzerns Gazprom zu besteigen. Er sass in Russland mehrere Wochen in Haft.

Löcher in die Betonhülle geschlagen

Die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach hat gegen 66 Greenpeace-Aktivisten Strafbefehle erlassen und sie wegen Hausfriedensbruch und – in ein paar Fällen - zusätzlich wegen Hinderung einer Amtshandlung zu Geldstrafen in Höhe von 30 bis 90 Tagessätzen sowie Bussen verurteilt.

Die Strafbefehle vom Oktober 2014 wurden infolge Rückzug der Einsprachen jetzt rechtskräftig. Gegen zwei Aktivisten wurde aufgrund der bestehenden Vorstrafen Anklage wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung sowie Vergehen gegen das Kernenergiegesetz erhoben.

Den beiden Aktivisten wird zusätzlich vorgeworfen, durch das Einbringen von Stahlankern 15 Löcher in die Betonhülle des Sicherheitsgebäudes gebohrt und so in einer Kernanlage eine Vorrichtung, die für die nukleare Sicherheit oder Sicherung wesentlich ist, beschädigt zu haben. (lex)

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