Jetzt spricht die Ehefrau (71)
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Explosion in Oberlunkhofen:Jetzt spricht die Ehefrau (71)

Schwerverletzter bei Explosion in Oberlunkhofen AG – Ehefrau Rösli Gerber (71) erzählt
«Mein Werner stand in Flammen!»

Rösli Gerber (71) ist zu Hause in Oberlunkhofen AG, als es passiert. Ihr Mann Werner (68) holt in der Tiefgarage seine Fischersachen, will sie in einen Einstellraum bringen, drückt den Lichtschalter – und löst eine Explosion aus. Jetzt liegt er im künstlichen Koma.
Publiziert: 10.09.2019 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2019 um 10:32 Uhr
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Rösli Gerber (71) zeigt BLICK ein Foto ihres Ehemannes Werner (68), mit dem sie schon seit 45 Jahren verheiratet ist und jahrzehntelang Restaurants betrieb.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi

Den 9. September 2019 wird Rösli Gerber (71) aus Oberlunkhofen AG nie mehr vergessen. Ihr Mann Werner (68) geht letzten Montag in die Tiefgarage des Mehrfamilienhauses, holt seine Fischersachen vom Wochenende aus dem Auto und will sie im Einstellraum versorgen. Danach wäre er für den Tennisclub kochen gegangen. Doch so weit kommts nicht.

Als Werner Gerber um 16.15 Uhr die Türe des Einstellraums öffnet, knallts heftig! «Werner hat mir erzählt, dass er den Lichtschalter gedrückt habe und es einen riesigen Chlapf gegeben habe», erzählt seine Frau Rösli Gerber gegenüber BLICK. «Es habe eine Stichflamme gegeben, er sei rückwärts geflogen. Mein Werner stand in Flammen!»

Während die pensionierte Wirtin in der Wohnung oben nichts von all dem mitkriegt, hören Angestellte der nahen Raiffeisenbank den Knall. «Eine Mitarbeiterin hat mich sofort informiert. Es seien Hilfe-Schreie zu hören gewesen», sagt Bankleiter André Bächinger (52). «Wir sind zu dritt losgerannt.» Sie hätten ein zertrümmertes Garagentor, viel Rauch und die verletzte Person vorgefunden.

Raiffeisenbank-Angestellte holen Schwerverletzten raus

Werner Gerber hatte sich da bereits selber gelöscht und kämpfte schwer verletzt mit einem Gartenschlauch gegen das Feuer an. Bächinger: «Es ging ihm nicht gut. Darum habe ich ihn angeschrien, dass er aufhören soll und wir ihn wegbringen würden.» Die Banker packen ihn, bringen ihn rauf in seine Wohnung. «Ich verstand erst gar nicht was los war», sagt Rösli Gerber.

Ihr Mann habe ihr dann alles erzählt. Es sei schlimm gewesen. «Sein Hemd war verbrannt. Er hatte keine Haare mehr. Und er hatte auch Verbrennungen an den Händen und Armen.» Sie hätten Werner in der Küche erstversorgt. Später wurde er ins Unispital Zürich geflogen.

Werner Gerber liegt im künstlichen Koma

Ihrem Mann gehe es soweit recht gut, sagt Rösli Gerber. «Er musste ins künstliche Koma versetzt werden, damit er die Schmerzen nicht erdulden muss. Aber er ist stabil. Ich bin so froh, dass mein Werner überlebt hat.»

Doch wie konnte es überhaupt zum Unfall kommen? Roland Pfister von der Kantonspolizei Aargau: «Im Vordergrund steht eine Explosion im Zusammenhang mit ausgeströmtem Gas.» Laut BLICK-Informationen soll der Ursprung bei einer Gasflasche liegen, die nicht richtig zugedreht oder defekt war.

Rösli Gerber weiss nur: «Sie war etwa zwei Jahre alt, nicht mehr ganz voll. Wir hatten sie letzte Woche noch gebraucht.» Es komme dann sicher heraus, wie es passieren konnte.

Sie sei «einfach nur dankbar», dass die Banker so rasch gehandelt haben und dass nichts Schlimmeres passiert sei. «Ich hoffe, dass es meinem Werner bald wieder besser geht.»

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