Das ist ein Musterbeispiel der deutsch-schweizerischen Freundschaft. Wobei die Schweiz vor allem gegeben und Deutschland vor allem genommen hat.
Die Schweizer Armee fischte für die deutsche Polizei ein Dienstauto aus dem Rhein, das die Beamten vor zwei Jahren dort versenkt hatten. Die Handbremse war nicht angezogen.
Sechs Stunden dauerte die Bergung mit 50 Mann vom Pontonier-Bataillon 26 auf Platz – eine solche Aktion dürfte ganz schön ins Geld gehen. Nur: Bezahlen müssen die Deutschen nichts.
Ein normaler «VUM-Einsatz»
Der Kraftakt wird laut Armeesprecher Stefan Hofer nämlich «voraussichtlich nicht verrechnet». Das Wrack aus dem Wasser zu hieven, war gemäss «Aargauer Zeitung» ein «VUM-Einsatz».
«VUM» steht für die «Verordnung über die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln».
Während 20'000 bis 30'000 Diensttagen stehen Militärs an zivilen Anlässen im Einsatz. Bei Veranstaltungen wie der Lauberhornabfahrt oder an Schwingfesten werden den Auftraggebern nur Kost, Logis und die angefallenen Zusatzkosten verrechnet.
Endstation Abschleppwagen
Verständlich also, beschreibt der Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, Paul Wissler, die Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden als «unkompliziert» und «erfreulich einfach».
Als der Streifenwagen gestern gegen 15.50 Uhr endlich wieder aufgetaucht war, wollten sich die Deutschen nicht lange damit beschäftigen – Endstation Abschleppwagen. Und dieser hatte übrigens ein deutsches Kennzeichen. (lex)