Ein richtig dicker Fang! Über Monate ermittelten die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau und die Kantonspolizei gegen einen mutmasslichen Grossdealer aus der Region. Der Verdacht: qualifizierter Betäubungsmittelhandel. Ende letzter Woche dann der Zugriff: Hausdurchsuchungen in Buchs AG, Dintikon AG und Hunzenschwil AG.
Ein junger Mann wurde festgenommen. Bei ihm wurden laut der Staatsanwaltschaft «mehrere Blöcke Kokaingemisch mit einem Nettogewicht von 3,998 Kilogramm sichergestellt» – einer der grössten Drogenfunde der vergangenen Jahre im Kanton.
Nun zeigen Blick-Recherchen: Beim Verhafteten handelt es sich um Edin T.* (22). Der Schweizer mit mazedonischen Wurzeln wohnte bis zu seiner Verhaftung in einer Blockwohnung in Hunzenschwil – zusammen mit seiner Freundin.
Drogenfund in Balkon-Versteck
Eine enge Bekannte von Edin T. weiss, dass der Beschuldigte nicht daheim verhaftet wurde – sondern «in der Öffentlichkeit». Auch seine Freundin sei von der Polizei mitgenommen worden. Sie durfte wieder nach Hause.
An der Wohnadresse wurden die beiden Kantonspolizei-Betäubungsmittel-Spürhunde Askan und Irex vom blauen Mistral fündig. Sie erschnüffelten in einem Gartenhäuschen auf dem Balkon von Edin T. das Kokain – es war in einer Chicorée-Tasche versteckt. Verkaufswert der beschlagnahmten Betäubungsmittel: rund eine halbe Million Franken.
Zwei Luxusautos sichergestellt
Im Umfeld von Edin T. will niemand etwas von den Drogen gewusst haben. «Auch nicht seine Freundin, die seit vier Jahren mit ihm zusammen ist», ergänzt die Bekannte und verteidigt ihn: Er sei «ein Lieber» und verkehre «nicht in solchen Kreisen».
Nur: Nebst den Betäubungsmitteln wurden bei Edin T. «auch zwei mutmasslich mit Drogengeld finanzierte Luxusautos sichergestellt», so die Staatsanwaltschaft. Diese seien zwar auf andere Personen eingelöst, «können aber dem Beschuldigten zugeordnet werden». Die Bekannte von Edin T. sagt, es seien ein Mercedes AMG und ein Range Rover, die er sich «aber gut mit seinem Lohn vom Detailhandels-Job leisten» könne.
Drei Monate U-Haft angeordnet
Bei Edin T. in der Wohnung wurden laut der Staatsanwaltschaft jedoch auch noch «eine Schusswaffe sowie Bargeld im Betrag von 130’000 Franken sichergestellt». Dazu kann die Bekannte nichts sagen. Aber sie beteuert: Auch von der Waffe und vom Geld habe die Freundin nichts gewusst.
Sicher ist: Gegen Edin T. läuft nun ein Strafverfahren wegen mehrfacher qualifizierter Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Geldwäscherei und Vergehen gegen das Waffengesetz. Das Zwangsmassnahmengericht hat den Antrag der Staatsanwaltschaft inzwischen gutgeheissen und vorläufig drei Monate Untersuchungshaft angeordnet. Laut Blick-Informationen soll sich Edin T. kooperativ verhalten – und geständig sein.
* Name geändert
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