Schulbus-Chauffeuse bringt Kinder in Hohenrain LU in Gefahr – Polizei ermittelt
Bei Rot auf die Gegenfahrbahn!

Mit einem dreisten Manöver bringt eine Schulbusfahrerin in Hohenrain LU Verkehrsteilnehmer und Kinder in Gefahr – offenbar nicht zum ersten Mal. Nun beschäftigen sich die Polizei und die Gemeinde mit dem Fall.
Publiziert: 25.08.2017 um 20:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:55 Uhr
Roman Rey

Auf der Hohenrainstrasse in der Luzerner Gemeinde Hohenrain befindet sich seit rund einem Jahr eine Baustelle. Deswegen ist ein Teil der Strasse nur einspurig befahrbar. Die meisten Verkehrsteilnehmer akzeptieren das und halten an, wenn die Ampel auf Rot steht. Aber ausgerechnet der örtliche Schulbus macht gerne mal eine Ausnahme. Und setzt dabei die Kinder einem grossen Risiko aus!

Dashcam-Video zeigt die gefährliche Situation

Ein Dashcam-Video von Stefan Müller (48) zeigt, wie der Bus an zwei bei Rot stehenden Fahrzeugen vorbeifährt, um Primarschüler bei einer Einfahrt am Strassenrand auszuladen. Die entgegenkommenden Autos, die ein grünes Signal haben, müssen abbremsen. 

Das Dashcam-Video von Stefan Müller zeigt die heikle Situation.
Foto: Leserbild 8989

Die Aktion ist nicht nur verboten, sondern auch gefährlich – nicht zuletzt für die jungen Passagiere. «Ich bin besorgt um die Sicherheit der Kinder», sagt Müller, der selbst Berufschauffeur ist. Auf der Aufnahme vom 20. August ist auch zu sehen, wie Müller mit seinem Auto kurz anhält, um die Chauffeurin A.* zur Rede zu stellen.

Gemäss Stefan Müller ist es nicht das erste Mal, dass die Schulbus-Fahrerin so handelt. Vor drei Monaten sei er mit seinem Auto an derselben Baustelle in einer bei Rot wartenden Kolonne gestanden, als der Bus dreist daran vorbeifuhr. «Ich habe die Fahrerin daraufhin angerufen und ihr erklärt, dass das nicht geht», sagt Müller. Die Polizei habe er damals noch aus dem Spiel gelassen. «Jeder hat eine zweite Chance verdient, sagte ich ihr damals.»

Polizei und Gemeinde untersuchen den Fall

Doch nach dem erneuten Vorfall reisst Müllers Geduldsfaden. Er meldet die Wiederholungstäterin auf dem Polizeiposten und führt den Beamten das Video vor. Die Kantonspolizei Luzern hat in dem Fall Ermittlungen aufgenommen, wie Sprecher Kurt Graf BLICK bestätigt. Es würden in nächster Zeit Einvernahmen und Zeugenbefragungen vorgenommen.

Auch die Gemeinde Hohenrain hat seit kurzem Kenntnis vom Vorfall – das bestätigt der zuständige Gemeinderat Stephan Egli. «Wir nehmen den Fall ernst und werden möglichst schnell die erforderlichen Abklärungen vornehmen», sagt Egli zu BLICK. Erst danach werde man über Massnahmen und gegebenenfalls über Konsequenzen für die Fahrerin entscheiden. Solange nichts bewiesen sei, gelte für sie die Unschuldsvermutung. Die Chauffeuse war trotz mehrmaliger Anfrage für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Erst kürzlich machte ein Busfahrer in Thun BE von sich reden, der sich und seine Passagiere in Gefahr brachte: Als Anfang Juni ein Hagelsturm ausbrach, filmte er seine Fahrt, statt sich auf die Strasse zu konzentrieren (BLICK berichtete). Das hatte Konsequenzen: Nachdem das Video im Internet aufgetaucht war, trennten sich die Thuner Verkehrsbetriebe vom Chauffeur.

*Name der Redaktion bekannt

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