In Rupperswil ist die Stimmung an einem Siedepunkt angelangt – der Prozess gegen Thomas N. (34) sorgt für heftige Reaktionen. Vor TV-Kameras forderte der Rupperswiler Gemeindeammann Rudolf Hediger am Mittwoch sogar die Todesstrafe für den Vierfach-Killer.
«Für so eine Tat und so einen Täter gäbe es eigentlich nur die finale Lösung – aber die gibt es in der Schweiz nicht mehr. So ein Mensch, so eine Bestie darf man nicht mehr auf die Menschheit loslassen», sagt Hediger in einem Interview mit Tele M1. «Schalter um, fertig, Schluss.»
«Ein politisches Signal»
BLICK hakte am Tag danach beim SVP-Politiker nach: Wollen Sie Thomas N. wirklich tot sehen? «Was ich sagen wollte, ist, dass eine ganz harte Strafe ausgesprochen werden muss. Man muss die Menschheit schützen und Respekt gegenüber den Opfern zeigen», relativiert Hediger diesen Tabubruch nun.
Seine Aussage zur Todesstrafe will er vielmehr als politisches Signal verstanden wissen. «Es kann nicht sein, dass der Täter am Ende durch die Verteidigung auch noch zum Opfer gemacht wird – und den Opfern gar eine Mitschuld gegeben wird», sagt Hediger.
Wie ein «Faustschlag ins Gesicht»
Dabei spricht der Rupperswiler Gemeindeammann auch das umstrittene Plädoyer der Pflichtverteidigerin Renate Senn an. Sie sagte am Mittwoch vor fassungslosen Angehörigen, dass Thomas N. ja nicht wissen konnte, «dass ihm die Opfer derart in die Karte spielen» würden. Das sei wie ein Faustschlag ins Gesicht der Angehörigen der Opfer gewesen, so Hediger.
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