Rheinfelden AG Horror-Unfall
Nikola I. sass betrunken am Steuer

Nach dem tragischen Unfall in Rheinfelden AG gibt es nun weitere Informationen zum Unfallhergang: Der 31-jährige Serbe hatte 1,3 Promille im Blut.
Publiziert: 02.10.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 23:40 Uhr
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Musiker Marc R.* († 31).
Von Michael Sahli

Der serbische Tourist Nikola I.* (†38) ist der Todesfahrer von Rheinfelden AG: Er sass am Steuer, als der VW Golf in der Nacht auf letzten Samstag von der Strasse abkam und komplett ausbrannte. Fünf Männer starben in den Flammen, zwei Frauen überlebten schwer verletzt.

Unfassbar: Der Fahrer hatte über 1,3 Promille Alkohol im Blut, wie die Aargauer Staatsanwaltschaft gestern bekanntgab. Die anderen vier verstorbenen Fahrzeuginsassen hatten ähnlich hohe Promille-Werte. Nikola I. war nicht zum ersten Mal in Rheinfelden. Der Serbe besuchte im Aargau regelmässig seinen Verwandten Sascha M.* (43), den Besitzer des Unfallwagens.

Dieses Mal nahm Nikola I. auch seine Mutter mit in die Schweiz. Der Grund: Erst vor wenigen Wochen war der Vater verstorben. Sohn und Mutter wollten beim Familienbesuch auf andere Gedanken kommen.

Welch eine Tragödie für die Witwe: Innerhalb von wenigen Wochen verlor sie nicht nur ihren Ehemann, sondern nun auch ihren Sohn.

Fahrzeugbesitzer Sascha M. hatte Glück im Unglück. Er war am verhängnisvollen Abend müde und ging früher nach Hause – zu Fuss. Seinen VW Golf überliess er den Kumpeln. Dabei übergab er den Zündschlüssel aber nicht direkt seinem serbischen Verwandten. Erst über Umwege landete er fatalerweise beim betrunkenen Nikola I.

Der Ortsfremde muss dann mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. In der leichten Linkskurve verlor er die Kontrolle über den überladenen VW Golf. Mit den sechs Freunden an Bord bretterte er in ein Waldstück.

Die Staatsanwaltschaft bestätigt nun auch, was BLICK gestern über die beiden überlebenden Frauen schrieb: Die 34-Jährige zog ihre 24-jährige Freundin aus dem brennenden Wrack. Die Jüngere konnte gestern erstmals befragt werden.

Dennoch sind noch längst nicht alle Fragen zum Crash geklärt. Die Untersuchungen zum genauen Unfallhergang «dürften längere Zeit in Anspruch nehmen», teilte die Staatsanwaltschaft Aargau mit.

* Namen der Redaktion bekannt

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