Es ist der 21. Dezember 2015, 9.51 Uhr. Carla Schauer steht am Bancomat vor der Hypothekarbank Lenzburg in Rupperswil und hebt Geld ab. Weniger als eineinhalb Stunden später ist sie tot. Die Feuerwehr findet die Leiche der 48-Jährigen, ihrer Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie von dessen Freundin Simona Fäs (†21) im Haus der Familie. Die vier Opfer waren erstochen, mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet worden.
Ein neues Bild zeigt Schauer vor dem Bancomaten. Die Aargauer Strafverfolgungsbehörden zeigten es gestern erstmals an der Pressekonferenz in Schafisheim. Zu sehen ist die zweifache Mutter, wie sie mit dem Portemonnaie in der Hand auf den Bildschirm des Geldautomaten blickt. Aus ihrem Gesichtsausdruck glaubt man grosse Anspannung und Belastung herauszulesen, sie wirkt aufgewühlt. Die sonst sehr gepflegten Frau, die nie ungeschminkt aus dem Haus ging, ist kaum wiederzuerkennen.
1000 Euro in 100er-Noten hob Schauer in Rupperswil ab, wie die Staatsanwaltschaft gestern mitteilte. Sie war in ihrem Auto zur Bank gefahren, von Rupperswil ging die Fahrt anschliessend weiter zur Aargauer Kantonalbank in Wildegg, wo Schauer am Schalter insgesamt 9850 Franken ausgehändigt bekam.
Immer in ihrer Begleitung könnte sich mindestens einer der Täter befunden haben. Doch auch auf dem Foto, das die Staatsanwaltschaft nun veröffentlichte, ist neben Schauer keine weiterer Person zu sehen. Wartete der oder die Killer möglicherweise im Auto auf das Opfer? (lha)