Rätselmorde von Rupperswil AG
So trauern Davins (†13) Schulgspändli

Davins (†13) Pult steht heute Morgen in der Eingangshalle seiner ehemaligen Schule ins Buchs-Rohr AG. In einer ungezwungenen Zeremonie nehmen die Klassenkameraden Abschied vom getöteten Teenie aus Rupperswil.
Publiziert: 04.01.2016 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:33 Uhr
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Davins (†13) Pult steht im Eingangsbereich der Schule in Buchs-Rohr AG. Er ist dekoriert mit brennenden Kerzen und einem geflochtenen Herz.
Foto: ZVG
Von Claudia Mascherin

Noch kein halbes Jahr war Davin an der Sportschule in Buchs AG. Heute mussten seine Schulgspändli ohne ihn ins neue Jahr starten. Der 13-Jährige ist eines der Opfer von Rupperswil. Feuerwehrleute fanden ihn vier Tage vor Weihnachten zusammen mit seiner Mutter Carla Schauer (†48), seinem Bruder Dion (†19) und dessen Freundin Simona F. (†21) im Zweifamilienhaus im Spitzbirrli-Quartier. Die vier wurden erstochen und in Brand gesteckt. Mindestens eines der Opfer war gefesselt und geknebelt.

Im Eingangsbereich der Schule in Buchs steht heute Morgen Davins Pult. Es ist dekoriert mit brennenden Kerzen und einem geflochtenen Herz. Unter einem Bild des Teenagers tragen sich Klassenkameraden in ein Kondolenzbuch ein, schreiben kleine Nachrichten und machen Zeichnungen.

Thomas Merkofer, Koordinator Sportschule

«Es ist uns wichtig, dass die Schüler genügend Zeit und Raum erhalten, dieses schreckliche Ereignis zu verarbeiten. Darum haben wir die Jugendlichen heute Morgen zu einer Eröffnungszeremonie eingeladen», sagt Thomas Merkofer (48), Koordinator der Sportschule. «Es war schlicht, nicht aufgezwungen. Jeder durfte trauern, wie er wollte.»

Rund 20 Klassenkameraden und über 30 Sportkollegen nahmen teil. Vertreter des Schulpsychologischen Dienstes standen den ganzen Morgen zur Verfügung und werden dies auf Abruf auch weiterhin tun. «Einige Schüler machten vom Angebot Gebrauch, andere tauschten sich lieber mit Lehrpersonen, Kameraden oder den Eltern aus.» 

Es sei für alle das «erste Mal». Mit einem solchen Ereignis sei noch keiner konfrontiert gewesen. «Die Schüler in dieser Situation zu sehen, ist sehr berührend. Sie sind zusammen traurig und kurz darauf erzählen sie sich wieder Anekdoten über Davin und lachen zusammen.»

Nach dem heutigen Ritual werde man versuchen, zur Normalität zurückzufinden. Antworten auf offene Fragen könnten dabei helfen. «Man fühlt sich leer. Warum musste das passieren? Warum so brutal? Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen. Dieses Ungewisse macht es für alle nicht leichter. Wir hoffen sehr, dass sich der Fall bald klärt.» 

Die Ermittlung laufen weiter auf Hochtouren. Doch auch zwei Wochen nach dem Horror von Rupperswil sind die Killer auf freiem Fuss – und die Frage warum Davin und seine Familie sterben mussten, ungelöst.

* Name der Redaktion bekannt

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