Rätselmord Gedenkstätte abgeräumt
Rupperswil will vergessen

Im Spitzbirrli-Quartier in Rupperswil AG erinnert nur noch das Polizeisiegel an der Türe des Mordhauses an die schreckliche Tat vom 21. Dezember. Die Gedenkstätte davor wurde von der Gemeinde geräumt. Denn die Bewohner des Quartiers wollen langsam aber sicher vergessen und zurück ins normale Leben finden.
Publiziert: 12.04.2016 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:05 Uhr
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Die Gedenkstätte vor dem Mordhaus kurz nach den Taten.
Foto: ralph donghi
Ralph Donghi

Im Spitzbirrli-Quartier in Rupperswil AG kehrt wieder der Alltag ein. Am Haus, in dem am 21. Dezember 2015 Carla Schauer († 48), ihre Söhne Davin († 13) und Dion († 19) sowie dessen Freundin Simona Fäs († 21) getötet wurden, erinnert nur noch das Polizeisiegel an der Tür an die grausame Tat. Die Gedenkstätte für die Opfer ist seit kurzem weg.

BLICK weiss: Es gab bei der Gemeinde Anfragen von Anwohnern, ob man sie entfernen könne. «Einzelne mussten jeden Tag daran vorbei», sagt eine Nachbarin. «Zudem möchten wir die Morde irgendwann vergessen und normal weiterleben. Soweit das möglich ist.» Ein weiterer Grund: Die Fotos vergilbten, Windlichter gingen kaputt, die Blumen verwelkten. Auch Scherben lagen am Boden. Ein Zustand, der auch Gemeinde­arbeitern auffiel.

«Es ist richtig, dass es wegen der Gedenkstätte Feststellungen gab», sagt die Gemeindeverwaltung. «Sie war aufgrund der verschiedensten Witterungsbedingungen nicht mehr einer solchen würdig.» Die Angehörigen der Opfer wurden kontaktiert. Sie waren mit der Räumung einverstanden. Ob an einer anderen Stelle eine Gedenkstätte errichtet werden könnte, wurde bisher bei der Gemeinde nicht diskutiert.

Offen bleibt die Frage nach den Tätern. Es wurde weiterhin niemand verhaftet. Dafür hilft jetzt definitiv die Sendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst», wie XY-Sprecherin Margit Preiss bestätigt. Der Fall Rupperswil wird am 8. Juni im ZDF ausgestrahlt. Gedreht wird nicht im Mordhaus, das versiegelt bleibt, sondern in Deutschland. Im Raum München und in der Stadt Fürstenfeldbruck.

«Die Dreharbeiten beginnen Ende dieser Woche und dauern zirka zehn Tage», sagt Preiss. Welche neuen Erkenntnisse im Beitrag preisgegeben werden, ist geheim. Gemäss Preiss soll als Gesprächspartner im Studio voraussichtlich Adjutant Bernhard Hoppler anwesend sein. Der Beamte der Kantonspolizei Aargau ist Dienstchef Ermittlung. Er ist auch für das organisierte Verbrechen zuständig. Waren also Profis am Werk? War es ein Auftragsmord?

Sicher ist laut Preiss, dass für den XY-Bericht ausführlich recherchiert wurde. «Die Vorbereitungen für den Filmfall sind abgeschlossen.»

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