Die Frage beschäftigt die ganze Schweiz: Was mussten die vier Menschen in Rupperswil AG vor ihrem Tod durchmachen? Letzten Montag fand die Feuerwehr im Zweifamilienhaus die verkohlten und gefesselten Leichen von Carla Schauer (†48), ihren Söhnen Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona F.* (†21). Nur eine Stunde vor ihrem Tod hatte die Mutter zweimal Geld abgehoben. Auf Druck der Mörder?
Nachbarn haben den Verdacht, dass die Täter schon am Sonntagabend im Haus waren. Denn: Als eine Freundin am Montagmorgen Carla Schauers Hündchen Chilli abholte, wunderte die sich über ihr sonderbares Verhalten. Anders als sonst habe Carla Schauer die Tür nur einen Spalt geöffnet, sei ungeschminkt und äusserst wortkarg gewesen. «Sie soll nur schnell den Hund übergeben und die Tür gleich wieder zugemacht haben», sagt eine Nachbarin. Hatte Schauer Angst?
Sohn Dion hatte mit Freunden abgemacht, antwortete aber nicht auf deren Kontaktversuche. Und die Polizei sucht nach Zeugen, die zwischen Sonntagabend und Montagmittag im Quartier etwas Verdächtiges beobachteten.
Der forensische Psychiater Thomas Knecht (57) geht von mehreren Tätern aus: «Ein Einzelner schafft das nicht. Es braucht mindestens zwei, um vier Menschen und einen Hund unter Kontrolle zu halten. Da die Opfer gefesselt und geknebelt wurden, könnten es gut drei Täter gewesen sein.»
Die hatten kaum Schwierigkeiten, ins Haus zu gelangen. Laut Nachbarn schloss Carla Schauer die Tür nie ab, wenn sie beispielsweise einkaufen ging. Nur Hündchen Chilli hat die brutale Tat überlebt. Die Staatsanwaltschaft Aargau ermittelt weiter mit Hochdruck, präsentierte aber gestern keine neuen Erkenntnisse.
* Name der Redaktion bekannt
Wegen der Bluttat in Rupperswil AG hat die Polizei nun auch die internationale Polizeibehörde Interpol eingeschaltet. Sie erhofft sich dadurch allfällige Hinweise zur Täterschaft aus dem Ausland. Ermittlungen zu mehreren Dutzend Hinweisen von einer Flugblatt-Aktion sowie zu einem Hinweis aus Wohlen sind am Laufen. Die Ermittlungen seien wegen den Festtagen schwierig und relativ aufwändig, sagt Oberstaatsanwalt Philipp Umbricht. Die Verständigung von Interpol ist gemäss Umbricht ein Standardvorgehen bei Kapitalverbrechen. Oberstaatsanwalt Umbricht möchte von Interpol auch wissen, ob in anderen Ländern schon Taten nach ähnlichem Muster begangen wurden. Umgekehrt könnten die Aargauer ihre Erfahrung bei einem vergleichbaren Fall im Ausland teilen, sagt er. (SDA)
Wegen der Bluttat in Rupperswil AG hat die Polizei nun auch die internationale Polizeibehörde Interpol eingeschaltet. Sie erhofft sich dadurch allfällige Hinweise zur Täterschaft aus dem Ausland. Ermittlungen zu mehreren Dutzend Hinweisen von einer Flugblatt-Aktion sowie zu einem Hinweis aus Wohlen sind am Laufen. Die Ermittlungen seien wegen den Festtagen schwierig und relativ aufwändig, sagt Oberstaatsanwalt Philipp Umbricht. Die Verständigung von Interpol ist gemäss Umbricht ein Standardvorgehen bei Kapitalverbrechen. Oberstaatsanwalt Umbricht möchte von Interpol auch wissen, ob in anderen Ländern schon Taten nach ähnlichem Muster begangen wurden. Umgekehrt könnten die Aargauer ihre Erfahrung bei einem vergleichbaren Fall im Ausland teilen, sagt er. (SDA)