Ohne Strom, kein Pokémon! Der Aargauer Matthias Steger (32) versammelt sich mit Gleichgesinnten regelmässig zum Pokémon-Jagen auf dem Platz bei der reformierten Kirche im Aargauer 4000-Seelen-Dorf Birr.
Dort gebe es nämlich gleich drei Arenen und drei Pokestops, wie er gegenüber «AZ» erzählt. Was dagegen fehlt, sind Steckdosen, die den Pokémon-Trainern das Leben viel einfacher machen würden. «Denn die Handy-Akkus halten ohne zusätzlichen Strom nicht lange durch.
Damit sich das schnell ändert, will er die Wünsche der Gruppe sogar bei der Gemeinde Birr deponieren.
«Verdächtig vorkommende Personen»
Seit der Hype um die Comic-Figuren in der Schweiz vor einigen Wochen ausgebrochen ist, sorgt die Anwesenheit der Pokémon-Spieler bei den Einwohnern von Birr eher für Verwirrung und Unmut.
Die Aargauer Polizei nahm deswegen in den letzten Tagen vier Anrufe wegen «verdächtig vorkommenden Personen» entgegen und auch die Gemeinde Birr sah sich gezwungen, eine Facebook-Meldung aufzuschalten: «Wir bitten die Game-Community um einen vernünftigen Umgang und Rücksichtnahme auf Nicht-Gamer. Bitte lasst den gesunden Menschenverstand walten, betretet kein Privatareal, haltet die Nachtruhe ein (gilt in Birr ab 20 Uhr) und räumt euren Müll ordentlich weg.»
Die Pokémon-Trainer, die sich in einer Whatsapp-Gruppe organisieren, zeigen Verständnis: «An den ersten beiden Tagen wurde der Platz bei der Kirche an der Pestalozzistrasse tatsächlich in einem schlechten Zustand hinterlassen. Viele Zigarettenstummel lagen herum.»
Deswegen will Steger zusammen mit seinen Kumpanen für Ordnung sorgen und organisierte bereits Aschenbecher und Abfallsäcke. Ob die Gemeinde im Gegenzug auf ihre Wünsche eingeht und ihnen Strom zur Verfügung stellt, wird sich demnächst wohl zeigen. (man)