Peter Grass (53) aus Spreitenbach AG sucht verzweifelt seine Eltern
«Irgendwo müssen sie doch sein!»

Peter Grass aus Spreitenbach ist verzweifelt. Nach einem Umzug sind seine Eltern spurlos verschwunden. Er ist sich unterdessen sicher, dass etwas nicht stimmt. Niemals hätten sie ihre drei Kinder, sechs Enkel und drei Urenkel alleine gelassen.
Publiziert: 09.06.2015 um 08:07 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:29 Uhr
Von Ralph Donghi

Peter Grass (53) ist den Tränen nahe. «Meine Eltern sind verschwunden», sagt der Kaufmann aus Spreitenbach AG zu BLICK. Seit bald sechs Wochen fehlt von Notta (75) und Heiri (79) jede Spur. «Ich kann das nicht glauben. Irgendwo müssen sie sein.»

Der pensionierte Bäcker und die ehemalige Verkäuferin haben im April von Grenchen SO nach Attiswil BE gezügelt. «Am 24. April hat eine Verwandte sie dort gesehen», sagt Peter Grass. «Und später erfuhren wir, dass sie am 29. April zudem noch Rechnungen eingezahlt haben.»

Er habe am 1. Mai seine Eltern angerufen, weil sein Vater an dem Tag Geburtstag habe. «Doch das Festnetztelefon war noch nicht aufgeschaltet. Und am Handy, das sie nur selten brauchen, ging niemand ran.» Er habe es locker genommen, denn: «Jeder hat sein Leben.»

Der zweifache Vater versucht es auch an den nächsten Tagen. «Aber auch am Muttertag nahm niemand ab.» Tags darauf kontaktiert er den Telefonanbieter der Eltern. «Die sagten, dass die Telefone funktionieren sollten.» Am 15. Mai fährt die Schwester von Peter Grass nach Attiswil. «Es öffnete niemand. Als sie reinschaute, waren die Schachteln nicht ausgepackt.» Später erfährt Grass: Auch das Handy der Eltern ist in der Wohnung. Nur ihre Portemonnaies und ihr Auto – ein grauer Daihatsu Terios 4WD (Kennzeichen: SO 174 361) – sind weg. «Als hätten sie ihre Wohnung plötzlich verlassen.» Jetzt weiss Grass: «Etwas stimmt nicht. Meine Eltern hätten Tschüss gesagt! Die lassen ihre drei Kinder, sechs Enkel und drei Urenkel nicht alleine.»

Er geht am 18. Mai in die Wohnung und erstattet dann eine Vermisstenanzeige bei der Kantonspolizei Bern. Die sucht laut Tele Züri nicht öffentlich, da keine «zeitliche Dringlichkeit» vorliege.

Grass akzeptiert das, findet aber: «Es ist mysteriös.» An Suizid oder eine grosse Reise glaubt er nicht. «Sie hätten einen Brief hinterlassen.» Ein Unfall sei möglich: «Vielleicht sind sie in ein Tobel gestürzt, unterwegs an einen Folkloreanlass oder in ihre Heimat, das Bündnerland.»

Grass will Gewissheit. «Egal, in welcher Verfassung man meine Eltern findet. Bis dahin gebe ich die Hoffnung nicht auf.»

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