Beim Regionalflugplatz Grenchen im Kanton Solothurn ist die Zahl der Flugbewegungen im Juli um 30 Prozent gesunken. Der Betreiber registrierte 7'000 Flugbewegungen gegenüber 10'000 Bewegungen im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Der häufige Wechsel bei der von der Skyguide erbrachten Flugsicherung habe die Piloten derart verunsichert, dass sie Grenchen mit steigender Tendenz nicht mehr anfliegen würden, teilt die Betreiberin Regionalflugplatz Jura-Grenchen AG (RFG) am Freitag mit.
Wichtigste Ausbildungsplatz für Schweizer Luftfahrt
Der Flugplatz Grenchen ist nach eigenen Angaben mit rund 80'000 Flugbewegungen pro Jahr der wichtigste Ausbildungsplatz für die Schweizer Luftfahrt.
Zu einem Rückgang sei es vor allem bei den Trainingsflügen und bei auswärtigen Flugschulen gekommen. Bei der Geschäftsfliegerei mit Instrumentenflüge sei Dank des schönen Wetters kein Einbruch verzeichnet worden.
Ein Instrumentenflug ermöglicht den An- und Abflug auch bei schlechter Sicht. Vor allem die Geschäftsfliegerei, die vom Wetter unabhängig operieren muss, verwendet den Instrumentenflug.
Eingeschränkter Flugbetrieb
Für diese Flüge auf dem Flughafen Grenchen hat Skyguide das Zeitfenster für Starts und Landungen («Slots») deutlich reduziert, wie die RFG festhält. Dies führe dazu, dass der Flughafen bei schlechtem Wetter nicht mehr bedarfsgerecht angeflogen werden könne.
Betroffen sei die auswärtige Geschäftsfliegerei, für welche die Wirtschaftsregion schlecht erreichbar werde. Zudem verliere die heimische Geschäftsfliegerei den Anschluss an das europäische Luftverkehrsnetz. Einzelne Betreiber hätten dem Flughafen Grenchen bereits den Rücken gekehrt.
Wegen Personalmangels beim Flugsicherungsdienst Skyguide wird bis Oktober auf dem Flughafen Grenchen jeweils am Sonntag und Montag während den Hauptbetriebszeiten kein Instrumentenflug mehr angeboten. Sichtflug ohne Flugsicherung ist in diesen Zeiten möglich. Der Regionalflugplatz sieht sich als «Spielball» von Skyguide. (SDA/rad)