«So einer sollte nie mehr frei kommen!»
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Therapie statt Knast:«So einer sollte nie mehr frei kommen!»

Opfer empört über Therapie-Urteil für Brandstifter Morris V. (24) von Laufenburg AG
«So einer sollte nie mehr freikommen!»

Als hätte Morris V. (24) nicht schon genug Schaden angerichtet, lächelt der Brandstifter von Laufenburg AG vor seinem Prozess auch noch frech in die Kameras – zeigt sogar ein Peace-Zeichen. Zu viel für die Brandopfer. Zumal Morris V. statt Knast eine Therapie kassiert.
Publiziert: 04.12.2018 um 20:20 Uhr
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Als Morris V. (24) am Dienstag wegen seiner Brandstiftung am ehemaligen Hotel Schützen in Laufenburg AG ins Gericht geführt wird, lacht er – und zeigt beidhändig das Peace-Zeichen.
Foto: Thomas Meier
Ralph Donghi

Morris V.* (24) ist stinkfrech. Als er am Dienstag wegen seiner Brandstiftung am ehemaligen Hotel Schützen in Laufenburg AG ins Gericht geführt wird, lacht er – und zeigt mit beiden Händen ein Peace-Zeichen. Auf die Frage eines Reporters, warum er das Feuer gelegt hat, sagt V. nichts.

Auch auf dem Anklagestuhl muss der Sozialfall nicht viel reden – verkürztes Verfahren. Denn: Er hat längst gestanden. Demnach hatte er am 15. Januar 2018 einen Zehn-Liter-Kanister für 20.50 Franken sowie zehn Liter Benzin für 10.05 Franken gekauft und in den Schrank seines Zimmers im Hotel Schützen gelegt.

Vor der Brandstiftung lächelte er noch

«Ich wollte damals um 17 Uhr meine Kollegin Zoje im 2. Stock des Hotels besuchen», sagt Mariella De Bellis (61) zu BLICK. Sie erinnert sich: «Da hat mir dieser Morris unten die Türe aufgehalten und noch gelächelt.»

Kurz darauf setzte V. sein Zimmer in Brand und floh. «Ich war bereits bei Zoje am Käfele, als es knallte», sagt De Bellis. «Wir hatten Todesangst. Zoje wollte, als der Rauch kam, sogar aus dem Fenster springen!»

Zoje Felber (53) ist ihrer Freundin dankbar: «Mariella hat mich davon abgehalten.» Sie seien dann von der Feuerwehr per Leiter gerettet worden. Die Kolleginnen und fünf Bewohner erlitten eine Rauchvergiftung.

Drei Tage zuvor mit Bombe gedroht

Vor Gericht bestätigte V. alle Tatvorwürfe – mit einem einzigen «Ja». Somit gab er auch zu, drei Tage vor dem Brand bei der Notrufzentrale angerufen zu haben. O-Ton: «Es wird Tote geben, es wird ein Mord geschehen, das Hotel Schützen wird in die Luft gesprengt. V. ist als Erster dran.»

Warum Morris V. das alles tat, ist unklar. Fakt ist nur: Er hat auch noch Sachbeschädigungen, Diebstähle und Tätlichkeiten begangen. Und fuhr ohne Billett Zug. Beim Prozess sagte V. dann noch ein zweites Wort: «Nein» – auf die Frage, ob er ein Schlusswort machen wolle.

Nimmt Morris V. die Therapie-Chance wahr? 

Das Gericht verurteilte V. nebst Geldstrafe, Busse und Schadenszahlungen zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis – aufgeschoben zugunsten einer stationären Therapie. «Nehmen Sie diese Chance wahr!», redete der Gerichtspräsident V. ins Gewissen. Dass sich Morris V. ändern wird, glauben Zoje Felber und Mariella De Bellis nicht. Ihr Urteil: «So einer sollte nie mehr freikommen!»

* Name der Redaktion bekannt

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