Die Staatsanwaltschaft Solothurn führt wegen des Millionen-Raubs aus einem SecurePost-Geldtransporter im vergangenen Sommer bei Thunstetten BE gegen insgesamt 15 Personen eine Strafuntersuchung. Wie aus einer Mitteilung von Donnerstag hervorgeht, konnte nun ein Teil der gestohlenen 4,5 Millionen Franken sichergestellt werden.
Mehrere Personen befanden sich vorübergehend in Haft. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Personen aus der Schweiz, Kosovo, Mazedonien, Serbien, Deutschland und der Türkei. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie entweder direkt am Diebstahl beteiligt waren oder aber mit der Weitergabe und dem Verstecken des Deliktgutes etwas zu tun haben.
Teil des Deliktguts in Deutschland gefunden
Am 16. Februar 2020 wurde in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Traunstein (D) ein 30-jähriger Deutscher im deutschen Rosenheim verhaftet. Dabei wurden rund 1,6 Millionen Franken sichergestellt. Der Beschuldigte ist geständig, das Deliktgut über längere Zeit aufbewahrt zu haben. Später konnten im Kanton Solothurn weitere rund 900'000 Franken gefunden werden.
Bei dem Diebstahl vom 1. Juli 2019, der während der Fahrt des Geldtransporters zwischen Oensingen SO und Thunstetten BE passierte, wurde keine Gewalt angewendet und niemand verletzt. Die Tat ereignete sich nur 15 Kilometer weit von der SecurePost-Zentrale in Oensingen entfernt. Wie ein im Dezember 2019 veröffentlichter Entscheid des Bundesgerichts zeigt, wurde der Diebstahl «unter Mitwirkung des Chauffeurs» begangen (BLICK berichete).
Verdächtige befinden sich nicht mehr in Haft
Der genaue Tathergang und die mutmasslichen Tatbeiträge der Beschuldigten
sind Gegenstand der laufenden Strafuntersuchungen. Aktuell befinden sich laut der Solothurner Staatsanwaltschaft keine Personen mehr in Haft.
Obwohl das Umladen der Beute vom Geldtransporter auf einen später in Rickenbach LU sichergestellten Mercedes im Kanton Bern stattfand, unterliegen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn. Der Grund dafür ist laut Staatsanwaltschaft, dass das Delikt «bereits im Kanton Solothurn seinen Anfang genommen hat». (noo)