Keine Schule im Aargau möchte den Teenager (14) aus Möriken AG aufnehmen. Sogar bei einer Spezialklasse für auffällige Schüler blitzte er ab. Und eine geplante Wiedereinschulung nächste Woche wurde im letzten Moment gestoppt. Die Bildung wird ihm vorerst verwehrt – mit gutem Grund.
So hatte der junge Syrer im Sommer dieses Jahres seiner Lehrerin (64) den Kiefer gebrochen. Grund: Sie wollte seine Tasche durchsuchen, weil er mit dem Messer auf dem Pausenplatz rumfuchtelte. Daraufhin schlug ihr der Schüler mehrfach ins Gesicht. Die Lehrerin muss traumatisiert ins Spital.
Boxstunden in den Sommerferien
Umgehend wird der 14-Jährige von der Schule Möriken ausgeschlossen. Die Sommerferien stehen ohnehin an. Die verbringt er gemäss «Schweiz am Wochenende» mit «therapeutischen Boxstunden».
Schliesslich soll er nach den Ferien wieder in den Unterricht gehen. Zunächst stand das Jugendheim Aarburg zur Debatte. Doch weil der Syrer das Mindestalter von 15 nicht erreicht, erhält er keinen Platz. Schliesslich wollte man ihn in einer Spezialklasse für verhaltensauffällige Schüler in Baden unterbringen. Hier würde er in einer Kleinklasse intensiv betreut und müsste neben dem regulären Unterricht noch kochen und putzen.
Schulaufsicht schiebt den Riegel vor
Doch nachdem man in Baden vom Kieferbruch-Eklat hörte, winkte man ebenfalls ab. Die Schule Lenzburg erklärte sich bereit, den Teenager aufzunehmen. Und zwar in einer ganz normalen Klasse.
Nächste Woche hätte der Unterricht für den Syrer also beginnen sollen. Doch im letzten Moment grätscht die kantonale Schulaufsicht dazwischen: Am Freitagabend ordnet sie einen befristeten Schulausschluss an. Wie lange dieser andauern soll, ist ungewiss.
Gegen den Schüler läuft zurzeit ein Jugendstrafverfahren. Die Behörden ermitteln wegen einfacher Körperverletzung. Das Verfahren ist geheim.
Antiradikalisierungsbehörde gab Entwarnung
Wie die «Weltwoche» im Sommer berichtete, spreche der Syrer gut Deutsch, werde als «durchaus intelligent, selbstbewusst und schlagfertig» beschrieben.
Trotzdem habe er sich nie richtig integrieren können. Seit einem Jahr spreche er nur noch vom Koran. Der Jugendliche habe sich etwa geweigert, Weihnachtslieder zu singen Auf dem Pausenplatz habe er Schülerinnen aufgefordert, sich «im Namen Allahs» züchtiger zu kleiden.
Im Sportunterricht habe er zudem den Lehrer mit dem Tod bedroht. Die Schulsozialarbeit war involviert, ebenso die kantonale Antiradikalisierungstelle. Diese gab jedoch Entwarnung. (hah)