Am 4. Juli 2016 wurde der Kosovare Arben G.* (†32) in einem Haus in Winznau SO erschossen aufgefunden. Als mutmasslicher Täter wurde Alessandro M.* (heute 41) verhaftet. Doch der Italiener, der als Teilzeitmaler arbeitete, ist bis heute nicht angeklagt worden. Über drei Jahre nach der Tat!
Die Solothurner Staatsanwaltschaft bestätigt gegenüber BLICK, dass das Verfahren noch hängig ist. Sie will aber nicht sagen, warum es immer noch nicht zu einer Anklage kam. Nur so viel lässt sich Sprecher Jan Lindenpütz entlocken: «Die Untersuchungen in diesem Fall sind weit fortgeschritten.»
Ging es um eine Abrechnung?
Offensichtlich hatten es die Ermittler mit einem schwierigen Milieu zu tun. Zumal immer wieder andere Ausländer im Mordhaus verkehrten. Und: Nebst dem Täter sollen zwei Männer in Trainerhosen gesehen worden sein, wie sie nach der Tat das Haus verliessen. Ging es um Geld? Um eine Abrechnung im Drogenmilieu?
Lindenpütz: «Da das Verfahren hängig ist, können bezüglich Motiv und Tathergang zurzeit keine weiteren Angaben gemacht werden.»
Beschuldigter «grundsätzlich nicht geständig»
Zur albanischsprachigen Zeitung «Gazeta Express» sagte der Vater von Arben G. damals, dass sein Sohn verwechselt worden sei. Mit einem Serben, der früher in dem Haus gewohnt und Arben ähnlich gesehen habe. Zudem erzählte der Vater, dass sein Sohn mit drei Schüssen erschossen worden sei. In der Dusche, die sich hinter einer Kellertür befand.
«Die Strafuntersuchung wird wegen Mordes, eventuell vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte geführt», so Lindenpütz von der Staatsanwaltschaft. «Nähere Angaben werden bei Abschluss der Strafuntersuchung möglich sein.» Und: Der Beschuldigte sei «grundsätzlich nicht geständig». Er befinde sich derzeit im vorzeitigen Strafvollzug.
* Namen bekannt