Killer von Hausen AG sass schon wegen Gewalt in Haft
Seine Frau (†38) hatte ihn angezeigt!

Anfang dieser Woche werden die dreifache Mutter Alma B. (†38) und ihre Schwester Ilda F. (†31) in Hausen AG getötet. Der Ehemann von Alma gilt als mutmasslicher Täter, sitzt nun in Untersuchungshaft. Wegen häuslicher Gewalt hatte Alma B. ihren Ehemann vor einem Jahr angezeigt. Nun ist sie tot.
Publiziert: 10.01.2018 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:45 Uhr
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Der mutmassliche Täter des Blutbades, R. B. (54), wird abgeführt.
Foto: STEFAN BOHRER

Am Montagmorgen geschieht in Hausen AG ein Familiendrama: Die Kantonspolizei findet zwei tote Frauen in einer Wohnung. Es handelt sich um die beiden albanischen Schwestern Alma B.* (†38) und Ilda F.* (†31). Auch der Ehemann von Alma, der Kosovare R. B.* (54), befindet sich in der Wohnung, lässt sich widerstandslos festnehmen. Er gilt als dringend tatverdächtig seine Frau Alma und deren Schwester erstochen zu haben.

Ehemann ist aktenkundig

Die Obduktion hat ergeben, dass Alma B. durch eine, ihre Schwester durch drei Stichverletzungen im Brustbereich gestorben sind. Das Messer konnte am Tatort sichergestellt werden.

Der 54-Jährige ist bei den Behörden wegen häuslicher Gewalt aktenkundig. Seine Frau Alma B. hatte im Januar 2017 gegen R. B. Anzeige erstattet. Nach zwei Tagen Haft wurde entschieden, dass sich der Ehemann für zwei Wochen nicht der gemeinsam Wohnungen nähern durfte. Die Ehefrau zog in der Folge ihre Anzeige zurück, weshalb die Staatsanwaltschaft das Verfahren im September 2017 einstellte.

Seit 18 Jahren ist Alma mit R. B. zusammen, sagte der Schwager der Getöteten, Kreshnik G. (37), zu BLICK. Die meiste Zeit davon hätten sie in der Deutschschweiz gelebt. Drei Kinder kamen zur Welt, zwei Töchter (16 und 7) und ein Sohn (14).

Polizei findet zwei tote Frauen
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Tötungsdelikt in Hausen AG:Polizei findet zwei tote Frauen

Kinder in Einrichtung untergebracht

Auf einen Schlag sind sie ohne Eltern. Ihre Mutter getötet, ihr Vater in Haft. Untergebracht wurden die zwei Mädchen und der Bub im Kinderheim Brugg. Dies hat das Familiengericht Brugg schnell entscheiden müssen. «Das Familiengericht musste in dieser für die drei Kinder ausserordentlich schwierigen Situation sofort bestmögliche Lösungen suchen», sagt Sandro Rossi, Gerichtspräsident am Bezirksgericht Brugg, zur «Aargauer Zeitung».

In Stein gemeisselt ist die Entscheidung aber nicht. Das Gericht werde die betroffenen Personen anhören und dann den Fall erneut prüfen.

Auch die Schulen der Kinder in Windisch, Lupfig und Hausen versuchen, die schwierige Situation zu bewältigen. Noch am Montag wurden die Mitschüler über den Vorfall informiert. «Wir wurden sehr professionell von einem Care Team und der Polizei unterstützt», sagt Andrea Haslimeier, Schulleiterin in Hausen, zur «Aargauer Zeitung». (jmh)

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