Sie sind wunderschön. Blond. Schick. Zwei junge Frauen voller Lebenslust. Nun sind ihre jungen Leben ausgelöscht. Mutmasslich von Kosovare R. B.* (54), den die Polizei dringend verdächtigt, seine Frau Alma (†38) getötet zu haben. Weil ihre Schwester Ilda (†31) grad zu Besuch ist, muss auch sie sterben. Gemäss «Tele M1» geschah die Tat mit einem Küchenmesser.
Die Meldung der Gewalttat in Hausen AG geht am Montagmorgen bei der Kantonspolizei Aargau ein. Die Beamten fahren sofort in die Stückstrasse. Sie finden die Leichen der albanischen Schwestern in der Wohnung des Ehepaars. Auch R. B. ist vor Ort. Er lässt sich widerstandslos festnehmen.
Die Familie der toten Frauen liest die Nachricht im BLICK. Die dritte Schwester Rozmarina (35) und ihr Ehemann Kreshnik G. (37) leben in Frankreich, haben einen Wohnsitz in Italien. «Wir sind sofort ins Auto gestiegen und in Richtung Schweiz losgefahren», sagt Kreshnik G. Er erhebt schwere Vorwürfe: «Mit der Polizei haben wir noch nicht gesprochen. Doch für mich sind die Schweizer Behörden mitschuldig am Tod meiner Schwägerinnen.»
«Der Kerl hat Alma spitalreif geschlagen»
Seit 18 Jahren sei Alma mit R. B. zusammen. Die meiste Zeit davon hätten sie in der Deutschschweiz gelebt. Drei Kinder kamen zur Welt, zwei Töchter (16 und 7) und ein Sohn (14). «Der Kerl hat Alma spitalreif geschlagen, sie eingesperrt, verhindert, dass sie die deutsche Sprache lernt», sagt Kreshnik. «Wir haben ihr immer wieder gesagt, sie solle ihn endlich verlassen. Doch Alma hat es nicht geschafft.»
Zweimal habe sie den Mut aufgebracht, ihren Peiniger anzuzeigen. «Das erste Mal vor einem Jahr, das zweite vor fünf Monaten. Doch die Polizei liess R. B. immer wieder laufen.»
Die Schwester kommt zu Besuch – ihr Todesurteil!
Über den Jahreswechsel kommt Ilda F. zu Besuch. Almas jüngere Schwester lebt in Südfrankreich. Sie jobbt in Bars, ist noch Single. Sie freut sich, das neue Jahr im Aargau zu beginnen. Kreshnik G. leiht ihr seinen silbergrauen VW Golf mit italienischem Kennzeichen.
«Wir haben vor zwei Tagen mit Ilda telefoniert. Da ging es den beiden Schwestern noch gut», sagt Kreshnik. Dann bricht die Wut aus dem Albaner heraus: «Es waren tolle, liebenswerte Frauen. Warum nur mussten sie sterben? Die Polizei wusste doch, was das für ein Typ ist.»
Die Aargauer Staatsanwaltschaft will zu den Vorwürfen des Schwagers derzeit keine Stellung nehmen. Sie bestätigt zwar den Tod der Ehefrau, zur Identität des zweiten Opfers wird noch geschwiegen. Die Kinder waren offenbar während des Tötungsdelikts in der Schule.