Gestern stand N. M.* (36) aus Oftringen AG vor dem Bezirksgericht Zofingen. Der Vorwurf: Sie soll ihren Hund Lagu (1) mehrfach gequält haben. Die Nachbarinnen Marlis S.* (66) und Theres D.* (70) hatten deshalb im September 2014 die Polizei gerufen. Immer wieder hatten sie mitanhören und zusehen müssen, wie der hilflose Hund von N. M. geschlagen wurde – und heulte. «Man behandelt einen Hund nicht so», sagte Theres D. gestern unter Tränen als Zeugin. Und Marlis S.: «Ich dachte, hoffentlich beisst er mal zurück.»
Strafbefehl nicht akzeptiert
N. M. erhielt für ihre Taten einen Strafbefehl, doch den akzeptierte sie nicht. Darin steht schwarz auf weiss, dass sie Lagu über Monate hinweg regelmässig geschlagen habe. Mit den Fäusten gegen den Kopf, in die Seite, aufs Hinterteil. Auch mit den Füssen. Und mit der Leine.
Vor Gericht beteuerte N. M. ihre Unschuld: «Mein Hund hat nur geheult, weil ich einkaufen ging.» Der Gerichtspräsident sah es anders: «Sie haben die Nerven verloren.» Er verurteilte N. M. wegen mehrfacher Tierquälerei zu einer bedingten Geldstrafe von 800 Franken und einer unbedingten Busse von 200 Franken. Zudem muss sie die Verfahrenskosten tragen.
«Immerhin ein Urteil», sagen die Nachbarinnen nach dem Prozess. N. M. sagt zu BLICK nur: «Ich weiss noch nicht, ob ich das Urteil vors Obergericht weiterziehe.»
Lagu muss das nicht mehr kümmern. Der Husky-Labrador-Mischling ist wieder in Portugal, wo er ursprünglich herstammt.
* Namen der Redaktion bekannt