Der selbe Mann mordete in Laupen BE und im Zürcher Seefeld
Behörden wussten schon lange vom DNA-Treffer

Der gleiche Mann hat 2010 im Zürcher Seefeld eine Psychiaterin und exakt fünf Jahre später in Laupen BE ein Rentnerpaar ermordet.
Publiziert: 10.03.2017 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:35 Uhr
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Hier, in einer alten Käserei in Laupen, fand die Polizei 2015 die Leichen eines älteren Ehepaars. Die DNA-Spur weist auf den gleichen Täter wie beim Mord im Zürcher Seefeld 2010 hin.
Foto: Keystone
Gabriela Battaglia

Der Mann, der am 15. Dezember 2010 im Zürcher Seefeld die Psychiaterin Ana Maria M.* (†56) tötete, schlug fünf Jahre später exakt am gleichen Datum wieder zu. Er tötete das Rentnerpaar Georges S.* (†74) und Gerda K.* (†64) in ihrem Haus in Laupen BE. An beiden Tatorten wurde die gleiche DNA gefunden (BLICK berichtete).

Dass es eine identische DNA-Spur des Täters gibt, teilten die Behörden aber erst gestern mit. Weshalb warteten sie so lang, bis sie die Öffentlichkeit informierten?

Der Sprecher der Berner Polizei, Christoph Gnägi, erklärt: «Aus ermittlungstechnischen Gründen wurde das so gemacht. Wir nahmen nach dem Mordfall in Laupen gezielt bei rund 100 Personen DNA-Proben.» Die Polizei habe mit der Veröffentlichung der identischen DNA-Spur diesem Massentest nicht zuvorkommen wollen.

Ana Maria M.s Leiche wurde am 15. Dezember 2015 in ihrer Praxis gefunden.
Foto: zvg

Auch die Zürcher Behörden führten nach dem Mord im Seefeld einen DNA-Massentest durch. Rund 300 Männer aus dem Umfeld der ermordeten Psychiaterin mussten zur Speichelprobe antraben. Das Resultat war, wie später auch dasjenige in Bern, negativ.

Der unbekannte Dreifachmörder erstach alle seine Opfer. Die Tatwaffe wurde bis heute nicht gefunden. In Laupen wurde laut Polizei zusätzlich «stumpfe Gewalt» angewendet.

Die identische DNA ist laut den Behörden die bisher einzige Parallele zwischen den beiden Tötungsdelikten. Die Opfer in Zürich und in Laupen kannten sich nicht. «Vielleicht sagt das Datum des 15. Dezembers jetzt jemandem etwas, der nun vom Zusammenhang zwischen den beiden Fällen hört.»

Genauere DNA-Analysen, die etwa auf Haar- oder Augenfarbe schliessen lassen, sind bisher in der Schweiz nicht erlaubt.

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