Im Internet zeigt sich João B.* (30) als cooler Vater. Doch der Portugiese hat zwei Gesichter. Der Strassenbauer hat 2009 eine Tankstellenangestellte (52) in Oftringen AG vergewaltigt und fünf Jahre später eine Nachbarin (37) in Zofingen AG sexuell missbraucht (BLICK berichtete).
Jetzt wurde er verurteilt: Schuldig unter anderem wegen der Vergewaltigung und der mehrfachen sexuellen Nötigung! Er kassiert 9 Jahre und 10 Monate Haft. Zudem muss er dem Hauptopfer 25'000 Franken und dem zweiten Opfer 20'000 Franken Genugtuung zahlen.
Die Richterin sprach von einem schweren Verschulden – Einsicht und Reue habe man bei ihm völlig vermisst.
Wiederholungstäter geschnappt
Dass der erste Fall überhaupt auskam, ist dem zweiten Opfer zu verdanken. Es geschah Mitte Dezember 2014: Die Frau kommt von der Waschküche in die Wohnung. Dort empfängt sie ein maskierter Mann mit einem 30 Zentimeter langen Messer. Er fesselt sie und zwingt sie zu sexuellen Handlungen. Dann verschwindet er. Das Opfer kann darauf die Vermieterin anrufen.
Nach der Verhaftung kam bei der Analyse seiner DNA heraus: Sie stimmt mit der DNA überein, die im November 2009 bei einem Vergewaltigungsfall in Oftringen am Opfer sichergestellt wurde – am Körper und unter den Fingernägeln.
Fünf Jahre lang lebte der Täter unerkannt in der Region
Damals wurde eine Angestellte eines Tankstellenshops nach Feierabend von einem Mann aus dem Auto gezerrt. In einem nahen Gartenhäuschen soll er sie dann zu Oralsex und Sex gezwungen haben. Dabei bedrohte er das Opfer mit einem Stein.
Nach der Tat haute er ab. Die Polizei kam ihm nicht auf die Schliche. Fünf Jahre lang lebte João B. danach unerkannt in der Region.
Letzten Donnerstag musste er dann vor Gericht antraben. Doch zum ersten Fall sagte João B., er sei nie bei der Tankstelle gewesen, wie das «Zofinger Tagblatt» berichtet. Und zur Nachbarin: «Ich habe sie nur erschrecken wollen.» Weil er gehört habe, dass sie bei der Vermieterin schlecht über ihn geredet habe. «João hat seine Frau oft angeschrien, und die Nachbarin hat ihr Hilfe angeboten», sagt die Vermieterin dazu.
* Name der Redaktion bekannt