Die Schwangerschaft änderte alles: «Plötzlich war sie wie ein umgedrehter Handschuh», sagt Marco Meier (44) aus Gunzgen SO.
Der Carchauffeur lernt Cornelia S. (32) 2003 bei einer Ausfahrt kennen. Es funkt. Vier Monate später ist seine Freundin schwanger. «Ungeplant», sagt Meier. «Aber ich wollte Verantwortung übernehmen.»
Das kümmert die werdende Mutter nicht. Sie ist wie ihre Eltern bei den Zeugen Jehovas. «Plötzlich sagte sie, sie werde alles daran setzen, mir die Kinder zu verweigern.» Dass er Vater geworden ist, erfährt er Mitte 2004 per Karte. Eine Woche nach der Geburt. Es sind Zwillinge: Alessandro und Cheyenne nennt sie die Mutter.
Und sehen darf Marco Meier seine Kinder erst recht nicht.
«Sex vor der Ehe ist in der Sekte verboten. Aber ich wollte nicht heiraten», sagt Marco Meier. «Und schon gar nicht zu den Zeugen Jehovas übertreten. Deshalb will sie nicht, dass mich meine Kinder kennen.»
Erst auf Druck der Behörden besuchen ihn die Kinder. «Ich sagte ihnen, ich wolle nicht beten», sagt Meier. «Stattdessen sangen wir Gutenacht-Lieder. Ich spielte auf meinem Örgeli.»
Sogar Weihnachten verbringen die Kinder 2007 beim Vater. Jehovas Zeugen feiern das Fest nicht. «Und da waren wir im Europapark. Die zwei kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus.»
Dann der Schock. «Beim Besuch vor einem Jahr sagte Cheyenne plötzlich zu mir: ‹Papi ist bös.›» Die Mutter hatte ihn angezeigt. Wegen sexuellen Missbrauchs. «Es war erfunden, ich wurde freigesprochen. Seit einem Jahr dürfte ich die Kinder wieder sehen. Doch sie verweigert jeden Besuch.»
Auch den nächsten, morgen Samstag. «Die Behörden sind auf meiner Seite», sagt Marco Meier. «Aber sie haben keine Handhabe.» Sein Fazit: «Ich liebe meine Kinder über alles. Aber heute wünschte ich, ihre Mutter nie kennengelernt zu haben.»
Unsere Experten:
Werner Huwiler, Geschäftsleiter und Sozialarbeiter Mannebüro Züri, Zürich;
Walter Grisenti, Sozialarbeiter und Geschäftsleiter Männerbüro Region Basel, Basel;
Nicole Fernández, Juristin und BLICK-Beraterin;
Anita Hubert, Sozialarbeiterin und BLICK-Beraterin.
Unsere Experten:
Werner Huwiler, Geschäftsleiter und Sozialarbeiter Mannebüro Züri, Zürich;
Walter Grisenti, Sozialarbeiter und Geschäftsleiter Männerbüro Region Basel, Basel;
Nicole Fernández, Juristin und BLICK-Beraterin;
Anita Hubert, Sozialarbeiterin und BLICK-Beraterin.
«Meine Ex schlug unser Kind grün und blau»
Von Antonia Sell
Die Mutter quält die Tochter. Doch die Behörde entzieht beiden Eltern das Sorgerecht.
Bruno K.* (44) kommt mit seiner Tochter Cinzia die Treppe der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik in Basel hinunter. Die 12-Jährige umarmt ihren Papa, bevor sie traurig die Stufen wieder hinaufschleicht.
«Ich kämpfe bereits seit acht Jahren um meine Tochter», sagt Bruno K. Seit der Trennung von seiner Frau Amanda im Jahr 2002 dauert der Horror bereits: Das Sorgerecht wird beiden Eltern zugesprochen, doch die Vereinbarung ist nicht von Dauer.
Als Cinzia mit starken Hämatomen und roten Striemen an den Beinen aus einem Ferienlager zurückkommt, wird Bruno K. stutzig. «Ich rief sofort bei den Verantwortlichen an.»
Deren knappe Antwort: Die Verletzungen habe das Kind schon gehabt, als ihre Mutter sie abgab. «Ich weiss, Amanda schlug unsere Tochter schon öfter, sogar ins Gesicht. Aber da war ich dabei und konnte eingreifen.»
Bruno K. macht Fotos seiner misshandelten Tochter, schickt sie dem Kinderschutz. Eine üble Schlammschlacht beginnt. Die Gegenseite wirft Bruno K. sexuelle Belästigung der Tochter vor – grundlos. Er wird entlastet.
Trotzdem: Das Sorgerecht wird nun beiden Elternteilen entzogen. «Seit sechs Jahren wird Cinzia nun von einer psychiatrischen Anstalt in die nächste gereicht. Sie ist 12 Jahre und eigentlich in der 3. Klasse!», erzählt Bruno K. fassungslos. Begründung: Cinzia sei hyperaktiv und aggressiv.
«Ich will meine Tochter da rausholen, doch die Vormundschaftsbehörde überprüft noch nicht einmal meine Fähigkeit als Vater.» Bruno K. arbeitet als Fahrer für behinderte Kinder, ist Mitglied der Gemeindekommission seines Wohnorts. Es hilft beides nichts.
«Meine Ex schlug unser Kind grün und blau»
Von Antonia Sell
Die Mutter quält die Tochter. Doch die Behörde entzieht beiden Eltern das Sorgerecht.
Bruno K.* (44) kommt mit seiner Tochter Cinzia die Treppe der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik in Basel hinunter. Die 12-Jährige umarmt ihren Papa, bevor sie traurig die Stufen wieder hinaufschleicht.
«Ich kämpfe bereits seit acht Jahren um meine Tochter», sagt Bruno K. Seit der Trennung von seiner Frau Amanda im Jahr 2002 dauert der Horror bereits: Das Sorgerecht wird beiden Eltern zugesprochen, doch die Vereinbarung ist nicht von Dauer.
Als Cinzia mit starken Hämatomen und roten Striemen an den Beinen aus einem Ferienlager zurückkommt, wird Bruno K. stutzig. «Ich rief sofort bei den Verantwortlichen an.»
Deren knappe Antwort: Die Verletzungen habe das Kind schon gehabt, als ihre Mutter sie abgab. «Ich weiss, Amanda schlug unsere Tochter schon öfter, sogar ins Gesicht. Aber da war ich dabei und konnte eingreifen.»
Bruno K. macht Fotos seiner misshandelten Tochter, schickt sie dem Kinderschutz. Eine üble Schlammschlacht beginnt. Die Gegenseite wirft Bruno K. sexuelle Belästigung der Tochter vor – grundlos. Er wird entlastet.
Trotzdem: Das Sorgerecht wird nun beiden Elternteilen entzogen. «Seit sechs Jahren wird Cinzia nun von einer psychiatrischen Anstalt in die nächste gereicht. Sie ist 12 Jahre und eigentlich in der 3. Klasse!», erzählt Bruno K. fassungslos. Begründung: Cinzia sei hyperaktiv und aggressiv.
«Ich will meine Tochter da rausholen, doch die Vormundschaftsbehörde überprüft noch nicht einmal meine Fähigkeit als Vater.» Bruno K. arbeitet als Fahrer für behinderte Kinder, ist Mitglied der Gemeindekommission seines Wohnorts. Es hilft beides nichts.
Meine Ex hat mich ausgetrickst»
Von Nicole Freudiger
Metin M. (41) soll für seine Tochter Unterhalt zahlen. Dabei zieht er selbst zwei Söhne auf – und lebt am Existenzminimum
Es ist eiskalt in der Wohnung von Metin M. Denn der ausgesteuerte Garagist hat kein Geld, weder für Strom, noch fürs Essen. «Ich bin hoch verschuldet», sagt der dreifache Vater hilflos. «Ich erhalte weder Sozialhilfe, Kinderzulagen, noch Alimente.» Und das, obwohl er seine zwei Söhne (17 und 14) alleine grosszieht.
«Vor drei Jahren hat mich meine Frau verlassen, ein halbes Jahr habe ich nichts von ihr gehört», erzählt Metin M. Seine beiden Söhne und seine Tochter (16) lässt sie zurück. Metin M. versucht vergeblich, einen 50-Prozent-Job zu erhalten, um für seine Kinder da zu sein. Doch dann kehrt seine Frau zurück und will die Kinder. «Sie ging in die Schule, versprach ihnen ein besseres Leben», sagt Metin. Die Söhne wollen beim Vater bleiben. «Meine Ex hat mich ausgetrickst. Meine Tochter hat sie von mir weggelockt», sagt Metin M. traurig. «Und jetzt verlangt sie Alimente, und das, obwohl sie Sozialhilfe erhält und ich doch auch zwei Kinder grossziehe.»
Metin ist verzweifelt: «Ich habe Angst, dass sie mir meine Söhne wegnehmen.» Dabei will Metin nur eins: ein guter Vater sein.
Meine Ex hat mich ausgetrickst»
Von Nicole Freudiger
Metin M. (41) soll für seine Tochter Unterhalt zahlen. Dabei zieht er selbst zwei Söhne auf – und lebt am Existenzminimum
Es ist eiskalt in der Wohnung von Metin M. Denn der ausgesteuerte Garagist hat kein Geld, weder für Strom, noch fürs Essen. «Ich bin hoch verschuldet», sagt der dreifache Vater hilflos. «Ich erhalte weder Sozialhilfe, Kinderzulagen, noch Alimente.» Und das, obwohl er seine zwei Söhne (17 und 14) alleine grosszieht.
«Vor drei Jahren hat mich meine Frau verlassen, ein halbes Jahr habe ich nichts von ihr gehört», erzählt Metin M. Seine beiden Söhne und seine Tochter (16) lässt sie zurück. Metin M. versucht vergeblich, einen 50-Prozent-Job zu erhalten, um für seine Kinder da zu sein. Doch dann kehrt seine Frau zurück und will die Kinder. «Sie ging in die Schule, versprach ihnen ein besseres Leben», sagt Metin. Die Söhne wollen beim Vater bleiben. «Meine Ex hat mich ausgetrickst. Meine Tochter hat sie von mir weggelockt», sagt Metin M. traurig. «Und jetzt verlangt sie Alimente, und das, obwohl sie Sozialhilfe erhält und ich doch auch zwei Kinder grossziehe.»
Metin ist verzweifelt: «Ich habe Angst, dass sie mir meine Söhne wegnehmen.» Dabei will Metin nur eins: ein guter Vater sein.