Seine Fantasie kennt keine Grenzen. Mit seinem Sanitätsdienst «Retter ohne Grenzen» machte Manuel S.* (33) als falscher Helfer zahlreiche Events und Demos unsicher – er flog im Sommer 2017 auf. Anfang Jahr kam es noch dicker: Wegen mehrfacher sexueller Handlungen mit einem Kind kassierte der Solothurner einen fetten Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau (BLICK berichtete).
Neues Pseudonym, neues Geburtsland
Jetzt setzt Manuel S. voll auf Erotik – und will wohl vom Boom um die «Fifty Shades»-Trilogie profitieren. Unter dem Pseudonym Piter Grey sucht er als Sadomaso-Fotograf im Internet nach freizügigen Models (Slogan: «Es gibt keine Limits, ausser in deinem Kopf!»). In seiner Vita kennt er ebenfalls keine Grenzen. Obwohl als sein Heimatort Schöftland AG bekannt ist, gibt er auf der Homepage an, dass er «gebürtiger Südamerikaner» sei. Zudem habe er erst für Film und Fernsehen, dann als freiberuflicher Pressefotograf für verschiedene Agenturen gearbeitet. Einzig: In einschlägigen Foto-Datenbanken finden sich keine Werke von Piter Grey.
Auf Nachfrage sehr zugeknöpft
Dennoch beruft er sich auf sein grosses Portfolio. O-Ton: «Im Laufe der Jahre entwickelte Piter Grey ein besonderes Gespür im Bereich der Akt- bzw. Erotikfotografie.» Auf BLICK-Nachfrage gibt sich der Fotograf zugeknöpft. Ein Fragenkatalog zu den Tätigkeiten bleibt seinerseits unbeantwortet, stattdessen meldet sich das vermeintliche Management der Internetseite. Antwort: Man wolle zu Mitarbeitern, Models und Kunden keine Auskunft erteilen.
Auch auf die Frage nach dem fehlenden Impressum wird auf «Feinarbeiten an der Homepage» verwiesen. Dabei sprechen die Bilder von Shootings auf der Homepage eine klare Sprache: Manuel S. alias Piter Grey ist dort bei Fotosessions in Aktion zu sehen.
Ohrfeige für die Opfer
Für die Opfer des Solothurners ist die neue Tätigkeit ihres einstigen Peinigers nur schwer zu ertragen. Als BLICK sie über die Homepage informiert, fragen sie sich: «Wie kann jemand mit so einer pikanten Vorgeschichte jetzt ausgerechnet im Erotikbereich als Fotograf arbeiten? Einmal mehr ein Beleg, dass er aus seiner Verurteilung nichts gelernt hat.»
*Name der Redaktion bekannt