Jede Bewegung schmerzt, immer wieder bekommt sie Schwindelanfälle. Doch Ludmila B.* (67) hat Glück, dass sie noch lebt. Sie wurde Opfer eines Verkehrsrowdys!
Die Serbin ist am Donnerstagabend zu Fuss in Würenlos AG unterwegs. Beim Hotel Bahnhöfli überquert sie auf dem Fussgängerstreifen die Landstrasse. Dann passiert es: Die Seniorin wird von einem dunklen Kombi erfasst und 15 Meter durch die Luft geschleudert. Der Fahrer flüchtet. Ludmila B. erleidet heftige Verletzungen am Kopf, liegt seither im Spital.
«Ich wollte doch nur über den Fussgängerstreifen»
«Ich habe eine starke Gehirnerschütterung und musste links und rechts am Kopf genäht werden. Und mein Bein musste auch geschient werden», sagt die 67-Jährige zu BLICK. «Ich wollte doch nur über den Fussgängerstreifen», sagt sie immer wieder. Und ergänzt: «Ich habe geschaut, als ich über die Strasse ging, da war kein Auto», sagt sie.
Ludmila B. hatte innert weniger Wochen gleich zweimal Pech. Erst Anfang August habe sie sich bei einem Missgeschick den Fuss gebrochen. Sie war gerade auf dem Weg der Besserung, als sie vergangene Woche angefahren wurde. «Ich war am Donnerstag mit Stöcken unterwegs», sagt sie. Dass der Autofahrer sie dennoch nicht gesehen hat, macht sie ratlos.
«Gott sei Dank ist mir als Autofahrerin so ein Unfall nie passiert», sagt Ludmila B., die selbst seit 50 Jahren Auto fährt. «Jedem kann so ein Unfall passieren, aber danach nicht mal anzuhalten und einfach weiterzufahren, das macht mich traurig.»
«Mir ist andauernd schwindlig»
Trotz ihrer Verletzungen hatte Ludmila B. offenbar Glück im Unglück: «Es ist ein Wunder, dass ich überlebt habe. Ich kann es selbst kaum glauben.» An den Unfall selbst kann sie sich nicht mehr erinnern: «Ich war bewusstlos.»
Am Montagvormittag hätte sie im Spital einen Physiotherapie-Termin gehabt. «Aber es ging nicht, ich konnte nicht aufstehen. Ich habe seit dem Unfall starke Schmerzen überall, mir ist andauernd schwindlig, und ich bin sehr müde», sagt die 67-Jährige.
Unfallfahrer drohen wegen Fahrerflucht bis zu drei Jahre Knast
Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Baden gegen die unbekannte Täterschaft ein Verfahren wegen Fahrerflucht eröffnet. Bei einer Verurteilung droht dem Unfallfahrer eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder aber eine Geldstrafe. Dem skrupellosen Autofahrer könnte zudem ein Verfahren wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung drohen.
Ludmila B. hofft, dass der Unfallfahrer möglichst schnell gefasst und bestraft wird: «Es ist furchtbar, dass er mich verletzt auf der Strasse liegen liess und nicht geholfen hat. Das ist einfach unmenschlich. So ein Mensch soll bekommen, was er verdient.»
* Name geändert