Krisensitzung der Polizei
Ist die Badenfahrt noch sicher?

Wenn heute in Baden AG die Badenfahrt beginnt, herrscht für zehn Tage Ausnahmezustand in der Kleinstadt. Über eine Million Besucher werden erwartet. Nach den verheerenden Anschlägen in Spanien überprüft die Polizei, ob sie das Sicherheitskonzept noch verantworten kann.
Publiziert: 18.08.2017 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:40 Uhr
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Ein grosser Festumzug bei der letzten Badenfahrt im Jahr 2007. Damals gab es noch keine Zufahrtssperrungen. Die Terrorgefahr war noch nicht so akut wie heute.
Foto: ALESSANDRO DELLA BELLA

Während die Welt nach den Terroranschlägen geschockt nach Spanien schaut, beginnt heute in Baden AG eines der grössten Volksfeste der Schweiz. Mehr als eine Million Menschen werden während zehn Tagen an der Badenfahrt erwartet.

Das Fünfzigfache der Einwohnerzahl der Stadt. Mehr Besucher hätten in der kleinen Gemeinde sowieso nicht Platz – bei 1,2 Millionen Feierwütigen wäre die Kapazitätsgrenze erreicht, errechneten die Veranstalter.

«Terror dieser Form gabs bei der letzten Badenfahrt noch nicht»

Um für die Sicherheit zu sorgen, gibt es ein umfassendes Sicherheitskonzept. Doch nach den furchtbaren Anschlägen in Spanien könnte sich dies ändern. «Wir werden überprüfen müssen, ob wir unser Sicherheitskonzept so verantworten können», sagt Max Romann von der Stadtpolizei Baden zu BLICK. Sperrungen für gewisse Zufahrten durch Lastwagen und Betonelemente sind bereits vorgesehen.

Max Romann von der Stadtpolizei Baden wird mit Kollegen das Sicherheitskonzept für die Badenfahrt überprüfen.
Foto: zvg

Ein absolutes Novum für das nur alle zehn Jahre stattfindende Volksfest. «Terror gab es vor zehn Jahren in dieser Form noch nicht. In diesem Punkt hat sich das Sicherheitskonzept zum letzten Fest definitiv verändert», sagt Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau. Doch ob zusätzliche Massnahmen getroffen werden müssen, darüber wird nach den Anschlägen in Spanien heute in Baden in einer einberufenen Krisensitzung diskutiert.

Kritische Hotspots wurden bereits von der Zürcher Analysefirma ASE ausgewertet. ASE ist Experte auf dem Gebiet, berät ebenfalls im Rahmen der Street Parade oder für das Züri-Fäscht. Damit kann gewährleistet werden, dass Rettungskräfte zu jeder Zeit durch die Menschenmassen kommen. Ausserdem ist im Falle einer Massenpanik vorgesorgt, dass genug Fluchtwege offenstehen. 

St. Galler Fest hält an Konzept fest

Auch in St. Gallen wird gefeiert. Diesen Freitag und Samstag werden rund 60'000 Menschen die Innenstadt füllen. Dort findet zeitgleich mit der Badenfahrt das St. Galler Fest statt. Wie schon bei früheren Grossanlässen sperrt die Polizei die Zugänge zu den Gassen mit parkierten Fahrzeugen.

Eine Änderung des Sicherheitskonzepts aufgrund der Terroranschläge in Spanien wird es nicht geben. Die Sicherheitslage in der Schweiz habe sich nicht geändert. Es gebe keine Hinweise auf eine terroristische Bedrohung, teilte Dionys Widmer, Sprecher der Stadtpolizei St. Gallen, mit. (jmh/SDA)

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