Ein 32-jähriger Kosovare kritisiert die Aargauer Behörden dafür, dass sie seine Frau in der Schweiz leben lassen. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, fordert der Mann die Ausschaffung seiner acht Jahre jüngeren Frau. Diese sei überhaupt nicht integriert, spreche fast kein Deutsch und habe einen Sprachkurs nach nur drei Monaten wieder abgebrochen. Zudem sei sie arbeitslos und habe Sozialhilfe bezogen.
Für den in der Schweiz geborenen Kosovaren ist klar: Seine Frau muss die Schweiz verlassen. «Es ist ein Skandal, dass in einem so eindeutigen Fall, das Gesetz nicht vollzogen wird», sagt der Anwalt des Mannes gegenüber der Zeitung.
Vorwürfe der häuslichen Gewalt
Die Aufenthaltbewilligung der Frau ist bereits 2013 abgelaufen. Doch das kantonale Amt für Migration hat die Bewilligung für die Kosovarin bis Ende Juni 2015 verlängert. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, lebte die Frau mehr als zweieinhalb Jahre ohne gültige Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz.
Dies war möglich, weil in ihrem Fall ein ausländerrechtliches Verfahren läuft. Ursprünglich hatte die Kosovarin ihre Aufenthaltsbewilligung nur bekommen, weil sie mit ihrem Mann im gleichen Haushalt lebte.
Der Kosovare mit C-Bewilligung heiratete seine Frau im Jahr 2010 im Kosovo. Nach weniger als zwei Jahren ging die Ehe in die Brüche. Die Frau hatte ihn der häuslichen Gewalt bezichtigt und ist in ein Frauenhaus geflüchtet. Die Vorwürfe erhärteten sich aber nicht.
Kosovare will Alimente sparen
Dass sich der Kosovare für die Ausweisung seiner Frau stark macht, hat einen nicht ganz uneigennützigen Grund: Würde seine Frau ausreisen, müsste er keine Alimente für sie und das gemeinsame Kind bezahlen. Diese belaufen sich auf über 4100 Franken pro Monat. (vsc)