«Das höfliche Monster», «Als der Horror nach Rupperswil kam», «Krank, unmenschlich», – selbst wenn sie es nicht wollen, auch Kinder hören und sehen diese Schlagzeilen.
Der Vierfach-Mord von Rupperswil AG schockiert selbst Polizisten und Anwälte, die regelmässig mit dem Bösen konfrontiert sind. Umso angsteinflössender muss die Berichterstattung über die grausame Tat von Thomas N. (34) für Kinder sein.
Fall Rupperswil besonders problematisch
Kinderpsychologe Heinrich Nufer (77) mahnt deswegen: «Man darf ein Kind diesen Medienberichten auf keinen Fall allein aussetzen.»
Der Fall Rupperswil sei besonders problematisch, da das jüngste Opfer Davin Schauer (†13) selber noch ein Bub war. «Kinder identifizieren sich mit Gleichaltrigen. Die Geschichte des Jungen macht natürlich unglaublich Angst», sagt Nufer.
Doch wie können Eltern ihren Kindern die Angst nehmen? «Gar nicht», so der Psychologe. Aber man könne ihnen erklären, dass so etwas nicht jeden Tag passiere und dass dieser Mann jetzt hinter Gittern sitze. «Das gibt zumindest etwas Sicherheit», glaubt er.
Wie spricht man über das Grausame?
Ängste entstünden da, wo Fragen offenbleiben. Für Eltern sei wichtig: «Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das, was es beschäftigt. Beantworten Sie seine Fragen. Erklären Sie ihm, was passiert ist – aber nicht zu detailliert, sondern sachbezogen», rät der Kinderpsychologe.
Trotzdem: Kindergerecht liesse sich eine solche Tat wohl nicht erklären. «Entscheidend ist, dass Eltern aufmerksam sind und sofort reagieren, wenn ihr Kind mit Ängsten hadert», sagt Nufer abschliessend.
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