Zusammentreffen zwischen den ausgesperrten Fans des FC Zürich und der Aargauer Polizei: Seit dem frühen Nachmittag befanden sich Mitglieder der Zürcher Südkurve vor dem Brügglifeld in Aarau. Die Polizei kesselte die rund 200 Fans mit einem massiven Aufgebot vor dem Stadion ein und forderte sie zu Personenkontrollen auf. Wer sich dieser Anordnung widersetzte, wurde in Polizeigewahrsam genommen.
Wie viele FCZ-Anhänger festgenommen wurden, konnte Polizeisprecher Roland Pfister auf Anfrage von Blick.ch zunächst nicht sagen. Es dürfte sich dabei aber um mehrere Dutzend Personen handeln. «Wir haben die Situation unter Kontrolle», sagt Pfister.
Die Polizei nahm sie wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit in Gewahrsam. Mit Kleintransportern wurden die Fans gruppenweise ins Polizeikommando gebracht.
Staatsanwaltschaft vor Ort
Dort wurde ihre Identität festgestellt. Bei der Kontrolle der Personalien war auch die Staatsanwaltschaft vor Ort. Sie prüfe, ob Straftatbestände wie Landfriedensbruch oder Hinderung einer Amtshandlung vorliegen, so Pfister.
Die Fans des FC Zürich waren trotz Sperrung des Gästesektors nicht von der Reise nach Aarau abzuhalten. Wie bei jedem Spiel versuche man die Mannschaft so nahe am Spielfeld wie möglich zu unterstützen, hiess es auf der Webseite der Südkurve. So auch beim heutigen Auswärtsmatch in Aarau.
Es blieb friedlich
Tatsächlich blieb es vor dem Stadion während des Spiels friedlich. Das bestätigte auch Polizeisprecher Pfister. «Es kam bis zum Abend zu keinen gewalttätigen Auseinandersetzungen oder Sachbeschädigungen».
Die Fans suchten keine Konfrontation, sondern hätten mit ihrer Anwesenheit in Aarau lediglich ein Zeichen gegen die Aussperrung setzen wollen. Auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa war vor Ort.
Ein Teil der Fans hatte das Feld vor dem Match bereits wieder geräumt. Die Polizei begleitete sie zum Bahnhof auf den Zug begleitet, wo sie ihre Rückreise nach Zürich antraten. Die restlichen FCZ-Anhänger blieben weiter auf dem Parkplatz neben der Eishalle und leisten passiven Widerstand.
Polizei: Fans sind friedlich
Diese Fans wurden einzeln abgeführt und in Polizeigewahrsam genommen. Die Polizei wird im Laufe des Abends oder der Nacht entscheiden, wann sie wieder freigelassen werden. Die Fans können maximal 24 Stunden festgehalten werden.
Auch am Bahnhof war die Aargauer Polizei seit Anfang Nachmittag präsent. Gegen 14 Uhr bezogen gepanzerte Polizisten ihre Stellung. Auch ein Wasserwerfer wurde in der Nähe bereitgestellt. Die Polizei hatte zunächst angekündigt, keine Zürcher Fans in die Nähe des Stadions zu lassen.
Am Bahnhof führten die Polizisten Personenkontrollen durch, wie Blick.ch-Leserreporter berichten. Mehrere Zürcher Anhänger wurden schon dort abgeführt.
Polizisten aus der ganzen Nordwestschweiz im Einsatz
Zur Anzahl der eingesetzten Polizisten wollte sich Pfister gegenüber Blick.ch nicht äussern. «Die Anzahl der Einsatzkräfte ist dem Ernst der Situation angepasst», sagte er. Neben Aargauer Polizisten waren auch Beamte aus den Kantonen Bern, Solothurn, Basel-Stadt und Baselland im Einsatz.
Die FCZ-Fans waren beim Auswärtsspiel in Aarau nicht zugelassen, nachdem eine Risikobeurteilung der Aargauer Kantonspolizei ergab, dass das Risiko von Krawallen zu gross sei.
In jüngster Vergangenheit seien Fans des FC Zürich bei Spielen ihrer Mannschaft mehrfach für gewalttätige Ausschreitungen grösseren Ausmasses verantwortlich gewesen, begründete die Aargauer Polizei ihren am Donnerstag gefällten Entscheid. (SDA)