«Er wollte mich töten»
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Polizeieinsatz in Nussbaumen:Frau (53) mit Messer verletzt – Schweizer (27) verhaftet

Jetzt redet das Opfer des Nussbaumer Messerstechers Luis J. (27)
«Er wollte mich töten»

Am Samstagmorgen ging Luis J. (27) mit einem Messer auf seine Mutter Corinne A. (51) los. Als Nachbarin Ursula B. (53) dazwischenging, wandten sich Luis' Aggressionen gegen die Frau, wie sie im Spitalbett erzählt.
Publiziert: 07.09.2020 um 19:34 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2021 um 11:45 Uhr
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Im September ging Luis J. auf seine Mutter und eine andere Frau los. Laut Staatsanwaltschaft rettete nur ein Zufall den Opfern das Leben Sie hat nun eine kleine Verwahrung beantragt.
Foto: Zvg
Céline Trachsel

Ursula B.* (53) sieht abgekämpft aus. Sie liegt in einem Spitalbett in Baden AG. Ihr Gesicht ist zwar unverletzt, doch die Augen wirken matt. Die mutige Inhaberin eines Hundeshops in Nussbaumen AG hat am Samstagmorgen für ihre Zivilcourage fast mit dem Leben bezahlt.

Es ist kurz vor 10.30 Uhr, als sie in einen Streit eingreift, der sich in der Wohnung oberhalb ihres Hundeshops abspielt. Obwohl Ursula B. die dortige Bewohnerin Corinne A.* (51) nicht näher kennt, eilt sie ihr zu Hilfe.

Nachbarin kennt Grund für den Streit auch nicht

Der Sohn von Corinne A. war auf seine Mutter losgegangen. Luis J.* (27) wohnt eigentlich in Zürich – er war bei der Mutter nur zu Besuch. «Was der Grund für den Streit war, weiss ich nicht», sagt Ursula B. zu BLICK. Sie kam erst hinzu, als die Auseinandersetzung in vollem Gange war.

Dann richtete sich die ganze Aggression des Sohnes auf die Nachbarin: Er fügte ihr schwere Stichwunden zu. Ursula B. ist überzeugt: «Er wollte mich töten – das hat er auch geschrien.»

Dabei kennt sie den 27-jährigen Täter nicht einmal richtig. «Ich weiss nur, dass die Mutter einen Beauty-Salon hat.» Ob Drogen im Spiel waren, weiss Ursula B. nicht. «Die Gespräche mit den Ermittlern stehen erst noch an.»

«Sonst eigentlich ein Herz und eine Seele»

Auch der Stiefvater von Luis J. kann sich nicht erklären, wie der 27-Jährige so ausrasten konnte. «Er und seine Mutter sind eigentlich ein Herz und eine Seele. Er macht für ihren Beauty-Salon sogar die Buchhaltung.»

Auch der leibliche Vater hat keine Erklärung, wie er gegenüber BLICK sagte. «Er kann eigentlich keiner Fliege etwas zuleide tun.» Sein Sohn habe noch nie auf diese Weise die Kontrolle verloren und sei noch nie so aggressiv geworden. Luis J. habe Tage vor der Tat völlig normal gewirkt, als er bei ihm zu Besuch gekommen war. «Ich mache mir grosse Sorgen um meinen Sohn», so der Vater.

Luis J. wohnt in Zürich und arbeitet selbständig als Kaufmann. Laut seiner Familie hat er weder ein psychisches Problem noch Streit mit seinen getrennt lebenden Eltern. Er trainiert regelmässig im Fitnesscenter. Für Freunde und Familie ist das extreme Verhalten ein grosses Rätsel.

* Name geändert

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