Jäger (†73) aus Gränichen AG stirbt an Hirnhautentzündung, Sohn Remo trauert
«Ein solches Viech tötete meinen Vater»

Sein Leben lang war Peter Frischknecht (†73) in der Natur unterwegs. Nie ist etwas passiert. Bis ihn eine Zecke beisst. Und er acht Tage nach der Einlieferung ins Spital stirbt. BLICK konnte mit seinem Sohn (53) über das traurige Schicksal reden.
Publiziert: 27.06.2018 um 13:32 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:02 Uhr
1/6
Remo Frischknecht (53) trauert um seinen Vater.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi

Remo Frischknecht (53) ist bereits wieder an der Arbeit. Und das, obwohl sein Vater Peter (†73) letzten Samstag an den Folgen eines Zeckenbisses gestorben ist. «Das Leben muss ja irgendwie weitergehen», so der Mechaniker aus Gränichen AG zu BLICK. «Daheim denke ich sonst ständig an meinen Vater, der so traurig aus dem Leben scheiden musste.»

Es passiert vor etwa vier Wochen. «Mein Vater war wohl wie so oft irgendwo in der Natur unterwegs», erzählt Remo Frischknecht. «Wann genau und in welchem Gebiet das kleine Viech zugebissen hat, ist nicht mehr eruierbar.» Es könne auch zu Hause im Garten geschehen sein. Oder sonst wo in einem Gefahrengebiet.

Der Vater wird plötzlich immer müder

Sicher ist: Peter Frischknecht – geschieden, pensionierter Dreher, Jäger und Naturfreund - merkt nichts vom Biss. Leidet aber immer mehr an den Folgen. Der immer stärker werdenden Müdigkeit.

«Am 15. Juni ist er zu mir gekommen und hat gesagt, dass er Schmerzen habe und es ihm nicht gut gehe», so sein Sohn. Er ruft sofort die Ambulanz. «Im Spital ging es meinem Vater rasch gar nicht mehr gut. Er hatte Lähmungserscheinungen und war später kaum mehr ansprechbar.»

Die Ärzte hätten eine Hirnhautentzündung festgestellt. «Eine Rückenmarkpunktion bestätigte dann, dass mein Vater tatsächlich von einer Zecke gebissen wurde», sagt Remo Frischknecht. Er und auch seine Mutter hätten schon bald gewusst, «dass er dies nicht überleben wird». Sie wissen, wie gefährlich eine Hirnhautentzündung ist. Dass sie, falls anfangs unbemerkt und unbehandelt, fast immer tödlich verläuft.

Sein Leben lang in der Natur – nie etwas passiert

So auch bei Peter Frischknecht. Acht Tage nach seiner Einlieferung ins Spital stirbt der «Lebemensch», wie ihn sein Sohn nennt. «Es ist traurig», sagt Remo Frischknecht. «Er war sein Leben lang in der Natur unterwegs und schon als Kind bei der Jagd mit seinem Vater dabei.» Nie sei etwas passiert. Nie habe sein Vater damit gerechnet, dass er mal von so einem kleinen Tier gebissen werde. «Und jetzt hat ihn so ein kleines Viech sogar getötet. Die Viecher wurden in den letzten Jahren eben immer aggressiver.»

Gegen Zecken war Peter Frischknecht «leider nicht» geimpft. Jetzt will sein Sohn etwas bewegen. «Die Leute sollen sich dagegen impfen», sagt Remo Frischknecht. «Es ist eine kurze Sache und rettet in den meisten Fällen Leben.» Und sonst solle man sich nach einem Aufenthalt in der Natur «immer gründlich absuchen», ob man nicht irgendwo eine Zecke oder Anzeichen für einen Biss findet.

Remo Frischknecht weiss: Nichts wird ihm seinen Vater zurück bringen. Aber: «Es ist wichtig, dass wieder mal vor den Zecken gewarnt wird. Viel zu schnell ist etwas passiert.» Wie bei seinem Vater. «Ich vermisse ihn sehr. Er wird jetzt dort seine letzte Ruhe finden, wo er am liebsten war: draussen in der Natur.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?