«Es war sicherlich keine Absicht!»
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Bruder (†29) fuhr in Hausmauer:«Es war sicherlich keine Absicht!»

Ivan D. (†29) fuhr in Derendingen SO in eine Hausmauer. Sein Bruder André D. (26) spricht über den schweren Verlust
«Es war sicherlich keine Absicht!»

Ganz Derendingen fragt sich: Warum donnerte ein Mercedes-Fahrer (†29) frontal in eine Hausmauer? BLICK ging auf Spurensuche und traf die Familie des verstorbenen Ivan D. Sein Bruder spricht über den schweren Verlust.
Publiziert: 05.10.2020 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2020 um 20:01 Uhr
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Die Angehörigen gaben BLICK ihr Lieblingsbild von Ivan D. zur Veröffentlichung.
Foto: zVg
Ralph Donghi

André D.* (26) ist am Boden zerstört. Der Key Account Manager hat seinen älteren Bruder Ivan D.* (†29) verloren. «Er hatte so ein grosses Herz», sagt er unter Tränen zu BLICK. Und ist überzeugt: «Es war sicherlich keine Absicht!»

Der Bruder meint den Unfall von vergangenem Mittwoch. Ein Mercedes fährt gegen 23.50 Uhr auf der Hauptstrasse in Derendingen SO in Richtung Kriegstetten SO. In einer Rechtskurve fährt er geradeaus und donnert frontal in eine Gebäudemauer. Die Retter können nur noch den Tod von Ivan D. feststellen.

Um 23 Uhr war er noch daheim

«Er war um 23 Uhr noch daheim bei meinen Eltern», sagt André D. Dann sei Ivan gegangen – zu Fuss. «Er wollte bei einer Tankstelle Zigaretten kaufen und traf noch seine Ex-Freundin. Ihr gehörte der Unfallwagen.» Sie habe ihm später auch erzählt, dass Ivan auf einmal allein mit ihrem Auto weggefahren sei.

Gab es Krach? Wollte sich Ivan D. etwas antun? «Nein, er hatte zu Hause noch seine Game-Anlage laufen lassen», sagt sein Bruder. Aber er räumt ein: «Er fuhr halt gerne schnell. Vielleicht war er beim Unfall auch abgelenkt.»

Trauer um Ivan D. ist riesig

Sicher ist: Die Trauer um den Produktionsmechaniker ist riesig. Viele im Dorf kannten den Portugiesen. «Ivan hatte eine harte Schale, aber einen weichen Kern», sagt Bruder André. «Er hat Kollegen seinen letzten Franken gegeben, wenn sie knapp bei Kasse waren.»

Dass Ivan D. so sterben musste, trifft die Angehörigen schwer. Sein Vater (60) trauert still. Die Mutter (56) weint hemmungslos – sie musste auch die Todesnachricht entgegennehmen.

«Ivan hatte noch so viel vor», weiss der jüngere Brüder. Zusammen wollten sie im Modebereich ein Projekt starten. Und Ivan, der in der Schweiz zur Welt kam, habe später in Portugal leben wollen. Das Schlimmste sei momentan: «Da die Untersuchungen zum Unfall noch immer laufen, konnten wir uns noch nicht von Ivan verabschieden.»

* Namen bekannt


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