Sich nach der Arbeit einfach ans Steuer setzen und gegen Corona impfen lassen: Das ist ab sofort im Drive-in in Grenchen SO möglich! Denn der Kanton Solothurn will seine Impfkapazitäten ausbauen, deshalb sollen auch motorisierte Personen das vielfältige Angebot nutzen können.
«Wir haben in acht Tagen 5000 Anmeldungen erhalten», freut sich Beat Kamber (59), Leiter Impfen des Kantons. Eine Anmeldung funktioniert wie bei den klassischen Impfzentren: Termine werden chronologisch nach Anmeldedatum vergeben. Mitnehmen muss man seine Krankenkassenkarte, die ID und ein Handy. Mehr nicht.
«Ich finde es eine gute Sache»
Die erste Person, die sich in der Schweiz durchs Autofenster piksen lässt, ist Paolo Scollo (65) aus Grenchen. «Ich finde es eine gute Sache», sagt er zuvor. Seine Frau Giovanna Spinello (57) lässt sich den Piks auch gleich machen. «Wir hoffen, dass wir keine Nebenwirkungen haben.»
Beim Feuerwehrmagazin werden durchs Autofenster die Formalitäten und in einer der vier Einfahrten die Pikse durchgeführt. Mit dabei: Sicherheitsleute, Fachkräfte und ein Arzt. «Jedoch sollte man nicht auf einem Töff oder Velo vorbeikommen», so Kamber. Das Gute: «Der Impfnachweis wird sofort ausgedruckt!»
Nach dem Piks: 15 Minuten vor Ort bleiben
Nach der Impfung muss man 15 Minuten vor Ort warten. Wenn alles in Ordnung ist, darf man weiterfahren. «Wie in den normalen Zentren», so Kamber.
Doch nicht nur in Grenchen gibt es für über 18-Jährige den Drive-in-Piks. Ab 4. Juni kann man sich den Moderna-Impfstoff durchs Autofenster auch in Zuchwil SO und ab 8. Juni in Lostorf SO verabreichen lassen. Den zweiten Piks gibt es erneut im Auto – nach 28 Tagen.
Auch andere Kantone überlegen sich Impf-Drive-ins
Alle drei Drive-ins sind wochentags von 15 bis 21 Uhr sowie an Samstag und Sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Tipp: Wer Ende Sommer geimpft sein will, sollte sich jetzt anmelden. Aber Achtung: Auswärtige sind nicht erwünscht. Kamber: «Wir wollen zuerst die Personen mit Wohnsitz im Kanton Solothurn durchimpfen.» Aber er fügt an: «Auch andere Kantone überlegen sich solche Drive-ins.»
Paolo Scollo und seine Frau haben den Piks derweil gut überstanden. «Wir haben nichts gespürt», freuen sie sich. «Es ging bequem über die Bühne. Und im Notfall hätten wir einfach auf die Hupe gedrückt.»