Im Hallwilersee gefangener Fisch hatte Taucherli im Magen
Ist der Kaiman ein grosser Wels?

Die Sichtung eines Kaimans sorgte schweizweit für Aufsehen. Jetzt will ein Fischer das Rätsel gelöst haben.
Publiziert: 11.08.2019 um 11:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2019 um 13:52 Uhr
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Mehrere Augenzeugen berichteten von einem Kaiman im Hallwilersee.
Foto: Ralph Donghi

Es war der Aufreger des Sommers: Im Hallwilersee soll ein Kaiman sein Unwesen treiben. Ein Fischer, zwei Mädchen und ein Schwimmer berichteten von ihren Begegnungen mit dem Tier. Die Geschichte hielt im Juli die halbe Schweiz in Atem.

Nun will die «SonntagsZeitung» das Rätsel gelöst haben. Das angebliche Reptil soll in Tat und Wahrheit ein Wels sein. Ein Fischer, der sich bei der Zeitung gemeldet hat, berichtet von seinem Fang. Er habe seinen Augen nicht getraut, als er in den Rachen des 1,05 Meter langen Wels schaute: «Da lag ein fast 50 Zentimeter langes Tier drin. Ich dachte zuerst, es wäre ein grosser Krebs!»

Der Mann, der anonym bleiben möchte, habe den Fisch anschliessend in Boniswil AG aufgeschnitten und in dessen Rachen und Magen einen Haubentaucher gefunden – ein Wasservogel, der von Laien manchmal für eine Ente gehalten wird und für den Hallwilersee typisch ist.

Polizei gibt keine Entwarnung

Den grossen Fang machte der unbekannte Mann bereits am 21. Juli. Also nur wenige Tage nachdem die Kantonspolizei Aargau eine Medienmitteilung verschickt hatte, wo von einem Kaiman gewarnt wurde, der Enten fressen solle. 

Der Fischer habe sofort den Verdacht gehegt, dass es sich um ein Missverständnis handeln könnte und der Wels mit einem Kaiman verwechselt wurde. Optisch sind sich die beiden Tiere nämlich nicht unähnlich. «Ich fische seit 30 Jahren – einen solchen Vogel im Magen eines Fisches habe ich bis jetzt noch nie gesehen», wird der Mann zitiert.

Roland Pfister, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, zeigt sich von den neuen Gerüchten unbeeindruckt: «Was, wenn der Kaiman morgen doch auftaucht?» Der Kenntnisstand der Kantonspolizei sei immer noch der gleiche. Das Tier sei zwar zwischenzeitlich nicht mehr gesehen worden. «Aber wir können auch heute nicht ausschliessen, dass tatsächlich jemand einen Kaiman ausgesetzt hat.» Die entsprechenden Ermittlungen laufen deshalb weiter, wie Pfister auf Anfrage von BLICK erklärt.

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Für ein endgültiges Aufatmen ist es also noch zu früh. Badende sind bereits seit Wochen wegen der angeblichen Kaiman-Sichtung besorgt. «Wenn wir das gewusst hätten, wären wir nicht schwimmen gegangen!», sagte Sascha (29) aus Niederrohrdorf AG Mitte Juli zu BLICK. «Ich hätte sicher Angst, wenn ich auf das Tier treffen würde», sagte Elham (28) aus Hausen AG. (nim/noo)

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