Hoffnung für Opfer von «Germany Airlines»?
Inhaber von erfundener Fluglinie in U-Haft!

Die erfundene Fluggesellschaft Germany Airlines steht unter Beschuss: Sie soll Hunderten von Kosovaren gesamthaft Hunderttausende Franken abgezockt haben. Die Duisburger Staatsanwaltschaft bestätigt jetzt gegenüber BLICK: Der Inhaber wurde verhaftet.
Publiziert: 11.07.2018 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:06 Uhr
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Der Inhaber von Germany Airlines sitzt in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Duisburg auf Anfrage von BLICK bestätigt.
Foto: Screenshot

Entsetzen. Hilflosigkeit. Trauer. Die Emotionen überkommen die Opferfamilien, die auf die Betrugsmasche der erfundenen Germany Airlines reingeflogen sind. So hat Familie Hasani* beispielsweise beinahe 3500 Franken verloren. Das Geld? Verpufft. 

Die Familien sahen schwarz. Doch jetzt kommt der Lichtblick. Der Inhaber von Germany Airlines wurde verhaftet! Der Duisburger Oberstaatsanwalt Stefan Müller bestätigt gegenüber BLICK: «Metehan M.* sitzt in Untersuchungshaft. Mehr Informationen zum Fall können wir zurzeit nicht geben.»

Was können Opfer tun?

Grundsätzlich ist es wichtig, die Fälle bei der Polizei anzuzeigen. Hierbei sollte man sich nicht abweisen lassen, da man das Recht hat, eine entsprechende Anzeige bei der Polizei zu Protokoll zu bringen.

Wurde Geld etwa mittels Bezahlsystemen wie Paypal bezahlt, kann man dieses unter Umständen zurückfordern. Das Gleiche gilt für Zahlungen mittels Kreditkarte.

Eine Rechtsschutzversicherung ist nützlich, da diese oft die Kosten für einen Rechtsanwalt übernimmt. Gerade bei Summen unter 2000 Franken lohnt sich der Beizug eines Rechtsanwalts aus finanzieller Sicht kaum, wenn man diesen selber bezahlen muss. Wichtig ist beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung, genau zu prüfen, welche Fälle abgedeckt sind und welche nicht, da Versicherungen oft auch Rechtsgebiete wie Strafrecht ausschliessen.

Informieren Sie bei betrügerischen Angeboten Konsumentenschutzvereinigungen wie Reklamationszentrale Schweiz und die Medien. Dies hilft andere Menschen zu warnen.

Grundsätzlich ist es wichtig, die Fälle bei der Polizei anzuzeigen. Hierbei sollte man sich nicht abweisen lassen, da man das Recht hat, eine entsprechende Anzeige bei der Polizei zu Protokoll zu bringen.

Wurde Geld etwa mittels Bezahlsystemen wie Paypal bezahlt, kann man dieses unter Umständen zurückfordern. Das Gleiche gilt für Zahlungen mittels Kreditkarte.

Eine Rechtsschutzversicherung ist nützlich, da diese oft die Kosten für einen Rechtsanwalt übernimmt. Gerade bei Summen unter 2000 Franken lohnt sich der Beizug eines Rechtsanwalts aus finanzieller Sicht kaum, wenn man diesen selber bezahlen muss. Wichtig ist beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung, genau zu prüfen, welche Fälle abgedeckt sind und welche nicht, da Versicherungen oft auch Rechtsgebiete wie Strafrecht ausschliessen.

Informieren Sie bei betrügerischen Angeboten Konsumentenschutzvereinigungen wie Reklamationszentrale Schweiz und die Medien. Dies hilft andere Menschen zu warnen.

Die Nachricht erhellt die Gemüter der Betroffenen: «Wir sind froh, dass der Mann gefasst wurde», sagt Vladrin Basha aus Biberist SO zu BLICK. Seiner Familie wurden 1300 Franken abgezockt. Der vierjährige Sohn habe danach die ganze Nacht geweint.

Bedachte Vorfreude

Doch ganz zufrieden geben sich die Betrugsopfer nicht: «Wir werden uns erst ganz freuen können, wenn das Geld zurück ist», sagt Basha. Auch Familie Hasani, die gerade in Kosovo weilt, sieht es gleich.

Die bedachte Vorfreude ist berechtigt: Es bleibt weiterhin offen, wohin die Gelder aus der Schweiz geflossen sind. Die Sache werde sich vermutlich erst vor Gericht klären. «Ich begrüsse es jedoch, dass die deutschen Behörden bereits aktiv sind», sagt Nicolas Camara von der Wild Rechtsanwalt AG, der sich mit diesem Fall beschäftigt. 

* Namen geändert

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