«Die Filiale schreibt rote Zahlen», sagt Jakob Amstutz (49), Geschäftsführer aller 22 Heilsarmee-Brockenhäuser in der Schweiz. «Wir kamen leider nicht darum herum.»
Den Entscheid gefällt hat die Direktion der Heilsarmee Schweiz. Er macht Helfer und Kunden ratlos. «Der Entscheid ist hart», sagt etwa Sascha Mumenthaler (27) aus Wangen SO, der gerade als Zivi im Brocki Olten Dienst tut.
Zu der Möglichkeit einer Quersubventionierung durch die anderen Filialen meint Jakob Amstutz: «Das löst nicht das eigentliche Problem, nämlich den Standort in Olten. Die Einnahmen sind seit Jahren rückläufig.»
Stammkundin Ruth Bleuer (61) aus Kappel SO versteht das nicht: «Brockis boomen doch, oder?»
Amstutz bestätigt das zwar, aber das Oltner Brocki sei die Ausnahme. «Wäre es nur schon kostendeckend, würden wir nicht schliessen.»
Patrick (55) aus Trimbach SO arbeitet seit fünf Jahren dort: «Wir sind wie eine Familie. Es ist einfach nicht sozial, was jetzt hier passiert.»
Amstutz: «Ein Brocki muss grundsätzlich wie jedes andere Geschäft Gewinn abwerfen. Mit diesem Geld unterstützen wir dann ja soziale Projekte.» Stammkundin Jeannette von Rohr (65) aus Däniken SO macht das wütend: «Das sind doch Widersprüche!»
Immerhin: Amstutz versteht die Enttäuschung – und verweist für einen Besuch auf das nächstliegende Heilsarmee-Brocki in Aarau.
Am 28. November ist das Brocki in Olten zum letzten Mal offen. Die stellvertretende Filialleiterin Vanessa (27) sagt: «Das wird ein trauriger Tag.»