Gefährliche Verpuffung
In Gerlafingen regnets glühenden Stahl

Schock in Solothurn. In einem Stahlwerk kommts zu einer Explosion.
Publiziert: 13.07.2014 um 22:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:26 Uhr
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Nicole Affolter zeigt das Stahlstück, das ihr Auto komplett demoliert hat.
Foto: Sabine Wunderlin
Von Leo Ferraro

Bummm! Der Knall war gewaltig. Er riss die Anwohner der Stahl Gerlafingen So am Samstagmorgen kurz nach 4 Uhr jäh aus ihrem Schlaf.

Als Haxhi Gjukaj aus dem Fenster schaut, traut er seinen Augen kaum: Es regnete Steinbrocken vom Himmel! «Es wurde auf einmal ganz hell und man sah Funken am Himmel», sagt Gjukaj. «Steine flogen über 300 Meter in alle Richtungen.»

Die Wucht der Explosion schleuderte mehrere glühende Gesteinsbrocken bis in die angrenzenden Wohnquartiere – einige flogen sogar kilometerweit bis ins Nachbardorf Biberist SO.

Dort hatte Kauffrau Nicole Affolter (23) ihren Toyota Starlet abgestellt. Am Samstagmorgen die böse Überraschung: «Um 6 Uhr früh klingelte die Polizei und fuhr mich zu meinem Auto». Was die junge Frau sah, konnte sie kaum glauben. Einer der rund 600 Grad heissen Steine hatte ihr Auto getroffen, das Dach durchschlagen und den Rücksitz in Brand gesetzt. Totalschaden!

Offenbar hat eine Vermischung von rund 600 Grad heisser Schlacke mit Wasser die gewaltige Explosion ausgelöst. Möglich, dass die heftigen Regenfälle dabei eine Rolle gespielt haben.

«Das Wasser ist vermutlich von unten her in die Schlackengrube auf dem Firmengelände eingedrungen und hat so die Verpuffung ausgelöst», sagt Linda Krenn, Sprecherin der Stahl Gerlafingen AG. Auch ein kürzlich installiertes Schutznetz habe die fliegenden Steine nicht auffangen können – zu wuchtig war die Explosion.

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