Am Samstagabend ging kurz vor 22.30 Uhr die Meldung ein, wonach Rauch aus einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Döttingen AG gelangt. Die aufgebotene Feuerwehr Döttingen-Klingnau-Koblenz stiess bei den Löscharbeiten in einer der Mehrfamilienhaus-Wohnungen auf eine tote Person, wie die Kantonspolizei Aargau in einer Mitteilung schreibt.
«Wir gehen davon aus, dass es sich bei der verstorbenen Person um die Bewohnerin der Wohnung handelt», erklärt die Kantonspolizei auf Anfrage. Anzeichen wie die verschlossene Türe, welche aufgebrochen werden musste, deuten darauf hin. «Die Identifikation ist jedoch noch nicht abgeschlossen». Die Brandursache steht noch nicht fest.
Zur Abklärung der Todesursache und der Identität der toten Frau wurden Spezialisten der Kantonspolizei Aargau sowie das Institut für Rechtsmedizin beigezogen. Auch der Sachschaden könne derzeit nicht beziffert werden, dürfte aber einige Tausend Franken betragen.
Abend war «wie ein schlechter Hollywoodfilm»
Maria Guhl (27) war diejenige, die den Brand entdeckte. «Eigentlich wollten mein Freund und ich gemeinsam einen gemütlichen Samstagabend verbringen – doch dann bemerkten wir, wie Wasser vom Balkon über uns herunterlief.» Kurz darauf kamen auch ihre Nachbarn von der Wohnung über ihnen nach unten. «Bei denen stand die ganze Wohnung unter Wasser», so Guhl gegenüber Blick.
Guhl reagierte mit kühlem Kopf und ging der Sache auf den Grund bis sie einen Stock weiter oben auf Rauchentwicklungen stiess. «Es hat sich schon Rauch unter der Türe gebildet gehabt. Also habe ich meinem Freund gesagt, er solle Polizei und Feuerwehr alarmieren.»
Als die Feuerwehr ankam, wurden sie aus dem Gebäude geschickt, «wir konnten gerade noch unseren Hund aus der Wohnung holen». Dann begann das lange Warten in der Kälte. «Informiert wurden wir nicht», so Guhl. «Es war alles sehr hektisch, wie in einem schlechten Hollywoodfilm», fasst sie den Abend zusammen.
Nachbarn mussten Stunden in der Kälte abwarten
Paul Mühlberg (55) hat den Vorfall in der Aargauer Ortschaft ebenfalls hautnah miterlebt. Er wohnt seit elf Jahren in der Liegenschaft und kannte die Bewohnerin der abgebrannten Wohnung «eben so, wie man eine Nachbarin kennt».
Mühlberg und seine Frau waren gerade auf dem Weg ins Bett, als gegen 22.30 Uhr die Feuerwehr vor der Türe stand. «Sie haben uns wegen dem Brand aus der Wohnung geschickt. Wir haben aber keinen Rauch gesehen», so Mühlberg. «Der Einsatz kam sehr überraschend für uns.» Über drei Stunden habe er gemeinsam mit seiner Frau vor der Wohnung in der Kälte warten müssen. Erst dann durften sie wieder in ihr trautes Heim zurückkehren. (noo/chs)