Fabio, Noël, Jonathan, Joel & Justin retteten 250 Kühe vor dem Feuertod
Die mutigen Buben von Möriken!

Die fünf unerschrockenen Schüler halfen der Feuerwehr die Tiere aus dem brennenden Stall zu treiben. Dank dem gemeinsamen Einsatz konnten alle Tiere vor dem Feuertod gerettet werden.
Publiziert: 20.09.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:16 Uhr
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Haben ohne zu zögern geholfen: Fabio Paoletti, Noël Schärer, Jonathan Scura, Joel Bani und Justin Rudolf (v. l.).
Foto: Toini Lindroos
Von Thierry Débieux und Patrik Berger

Es ist kurz vor Mittag. Die Kartoffeln sind geschält, die Plätzli brutzeln bereits in der Pfanne. Die dritte Sekundarklasse aus Möriken AG hat Kochschule. Da schreit plötzlich einer: «Was ist denn dort los?»

Alle rennen zum Fenster. Und sehen die brennende Scheune von Bauer Rudolf Briner (63) aus Möriken AG. Dunkle Rauchwolken steigen zum Himmel. Flammen züngeln aus dem Dach.

«Uns war sofort klar, dass wir helfen müssen», sagt Jonathan Scura (14). Das Essen lassen sie stehen und spurten zu fünft zum brennenden Stall. Der steht schon in Vollbrand. «Die Kühe waren ganz aus dem Häuschen. Und sind wild herumgesprungen. Sie hatten Angst», sagt Noël Schärer. «Wir haben provisorische Gatter aufgestellt. Und geholfen, die nervösen Tiere zusammenzutreiben.»

Angst hätten sie keine gehabt. «Was passieren könnte, darüber haben wir nicht nachgedacht. Wir wollten einfach helfen», sagt Fabio Paoletti (14). Zusammen mit den anderen Helfern – die Feuerwehr steht mit 100 Mann im Einsatz – können die Buben alle 250 Tiere vor dem sicheren und qualvollen Tod retten. «Helden sind wir aber nicht. Wir haben nur gemacht, was wir konnten», sagt Noël Schärer.

Brandstiftung ausgeschlossen

Bauer Rudolf Briner ist stolz auf die jungen Helfer. «Dank ihnen und all den anderen konnten wir alle Tiere retten. Ganz Möriken hat uns geholfen. Das tut gut», sagt er.

Er lag im Kantonsspital in Aarau, als der Brand ausgebrochen ist. Mit sieben gebrochenen Rippen. «Ich sah den Rauch vom Fenster aus. Mir war sofort klar, dass das mein Haus sein musste!», sagt er.

Tags darauf stapft er durch die verkohlten Reste seines Stalles. Und schüttelt immer wieder den Kopf. Gross reden mag er nicht. Ob und wann der Stall wieder aufgebaut wird, wisse er noch nicht. «Zum Glück steht unser Wohnhaus noch», sagt er. «Jetzt räumen wir auf und schauen dann weiter», sagt der Bauer.

70 Tiere hat er bereits verkaufen müssen. Die restlichen Kühe können auch nicht tagelang draussen bleiben. «Wir mussten zudem Futter zukaufen. Es ist alles verbrannt», sagt Briner. Der Schaden beträgt Hunderttausende Franken. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar, Brandstiftung schliesst die Polizei aber aus.

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